« Definition und mögliche Schutzmaßnahmen »
Unter Elektrosmog versteht man im Alltag die elektrischen, magnetischen und elektromagnetischen Felder, die uns umgeben. Sie unterscheiden sich in nichtionisierende und ionisierende Strahlungsformen. Was genau man darunter versteht, wie sie entstehen und vor allem, wie man sich davor schützen kann, beleuchtet der folgende Beitrag.
Die physikalischen Hintergründe – Nichtionisierende und ionisierende Strahlungsformen
Strahlung ist nach der Definition auch des Bundesamtes für Strahlenschutz „eine Energieform, die sich als elektromagnetische Welle – oder als Teilchenstrahlung – durch Raum und Materie ausbreitet.“ Auch das Licht, das wir in seinen verschiedenen Farben wahrnehmen, ist ein winziger Teil des sogenannten elektromagnetischen Spektrums. Dazu gehört beispielsweise die Infrarotstrahlung, die wir als Wärme empfinden. UV-Licht oder Röntgenstrahlung ist sehr energiereich und kann ionisierend wirken, das heißt chemische Bindungen in Molekülen können gespalten werden und es kommt zur Bildung sogenannter freier Radikale.
Elektromagnetische Wellen mit geringerer Energie, werden als nichtionisierende Strahlung bezeichnet. Diese haben eine geringere Wellenlänge bzw. kleinere Frequenzen. Dazu gehören im niederfrequenten Bereich Radiowellen, Radarwellen, Mikrowellen bis in den Bereich, den wir als Licht wahrnehmen.
Verschiedene Begrifflichkeiten
Nichtionisierende Strahlung sind die technischen Frequenzen, die von Radiowellen bis zu den Hochfrequenzen, die beispielsweise durch Handymasten abgestrahlt werden. Eine elektromagnetische Welle besteht aus einem elektrischen und einem magnetischen Anteil. Je nachdem, mit welcher Frequenz diese Wellen schwingen, spricht man von hochfrequenten elektromagnetischen oder von niederfrequenten elektrischen und magnetischen Feldern.
Niederfrequent oder hochfrequent?
Liegt an einem elektrischen Gerät eine Spannung an, ohne dass Strom fließt, so umgibt dieses ein niederfrequentes elektrisches Feld. Das gilt für zum Beispiel für Geräte im „STAND BY“-Modus.
Fließt elektrischer Strom, so entsteht zusätzlich ein magnetisches Feld. Dieses tritt zum Beispiel bei normalem Wechselstrom von 50Hz auf, mit dem unsere Geräte betrieben werden.
Hochfrequente elektromagnetische Felder entstehen bei zunehmender Frequenz. Ab 30 kHz bis ca. 300 GHz „verschmelzen“ elektrisches und magnetisches Feld zu einem elektromagnetischen Feld. Genau genommen spricht man hier nicht mehr von Feldern, sondern von Wellen. Den sog. elektromagnetischen Wellen. Diese werden beispielsweise durch Handymasten, Schnurlostelefone, Fernseh- und Radiosender, Babyphone uvm. abgestrahlt.
Welche Auswirkungen hat nichtionisierende Strahlung?
Je nachdem, ob es sich um niederfrequente elektrische und magnetische Felder oder hochfrequente elektromagnetische Felder handelt, sind unterschiedliche Auswirkungen möglich. Laut dem Bundesamt für Strahlenschutz können elektrische oder magnetische Felder im niederfrequenten Bereich Ströme im Körper erzeugen. Diese Ströme stören unsere hochsensible Kommunikation zwischen den einzelnen Nervenzellen. Hochfrequente, elektromagnetische Felder sind energiereicher und können biologisches Gewebe durchdringen und führen zu DNA-Strangbrüchen, Blutbildveränderungen, uvm. Studien konnten auch ein Rückgang der Spermienqualität bei Männer nachweisen, wenn diese ständig ihr Smartphone in der Hosentasche tragen.
Wissenschaftlich ist Elektrosensibilität längst bewiesen. Die Studiendatenbank emfdata.org – zeigt mit hunderten Studien die Gesundheitsrisiken elektromagnetischer Wellen auf. Biologische Effekte sind auch weit unterhalb offizieller Grenzwerte bestens dokumentiert.
…noch so viele negative Forschungsergebnisse sind nicht in der Lage, die positiven Befunde auch nur einer einzigen korrekt durchgeführten Studien zu wiederlegen.
Prof. Franz Adlkofer
WHO: „Im Gebiet biologischer Effekte und medizinischer Anwendungen nichtionisierender Strahlung sind während der vergangenen 30 Jahre circa 25.000 Artikel veröffentlicht worden. Auch wenn manche Leute das Gefühl haben, es müsste mehr Forschung betrieben werden, sind die wissenschaftlichen Kenntnisse auf diesem Gebiet heute umfangreicher als die über die meisten Chemikalien.“ So stellt sich die Frage, wie wir uns und unsere Lieben vor Elektrosmog schützen können.
Ist eine Abschirmung gegen nichtionisierende Strahlung möglich?
Ja, denn sowohl elektrische Felder wie auch magnetische sind abschirmbar. Für elektrische kann man sich eventuell noch an den Faradayschen Käfig aus dem Physikunterricht erinnern – hier werden die Oberflächen um einen Raum geerdet, dass der Innenraum feldfrei ist.
Für magnetische Felder ist die Abschirmung schwieriger, da magnetische Felder durch fast alle Materialien beinahe mühelos hindurchgehen. Spezielle weichmagnetische Werkstoffe, die den magnetischen Fluss besser leiten als Luft, können zur Abschirmung eingesetzt werden.
Im technischen Bereich müssen schon laut den Arbeitsschutzvorgaben verschiedene Formen der Abschirmung eingehalten werden. Für den privaten Bereich sind Grenzwerte vorgegeben, die laut dem BfS die Gefahren minimieren sollen, aber laut ihrer eigenen Erkenntnis bei weitem keinen Schutz bieten. Interferenzen von elektromagnetischen Wellen im Raum, bleiben ebenfalls bei der Schutzbetrachtung unberücksichtigt. Diese können sich zu sog. Hotspots kumulieren und gerade in Bereichen, an denen man sich länger aufhält zu einem gesundheitlichen Risiko werden. Vor allem das eigene Bett sollte nicht an solch einem Platz stehen. Lassen Sie daher ihren Schlafplatz auf elektromagnetische Felder untersuchen!
Strahlung abhalten
Materialien, die dabei helfen, nichtionisierende Strahlung abzuhalten oder zu verringern, enthalten somit im Regelfall ein dünnes Metallgewebe in Form eines Netzes und können geerdet werden. Dies betrifft vor allem abschirmende Gewebe. Auch abschirmende Wandfarbe gibt es, die die Innenräume freihält. Diese enthält dabei nicht Metall, sondern Graphit und Kohlenstoff. Zuletzt gibt es vor allem für das Bett „Strahlenschutz-Baldachine“, Fensterfolien, Stoffe für Vorhänge und Abschirmkleidung oder Netzabkoppler.