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WLAN im Auto

« Einfluss hochfrequenter Strahlung auf unsere Gehirnströme »

„Der hohe Stress führt über das Gehirn mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer höheren Spannung in der Muskulatur. Auch dort kann man dies nachweisen. Das kann Auswirkungen bis zu Krämpfen haben. Wir wissen aber auch, dass das Gehirn Auswirkungen auf das Herz hat“ sagte Prof. Schöllhorn von der Uni Mainz in einem Beitrag von RTL Explosiv. Hier wurden die Auswirkungen von Elektrosmog im Auto auf die Gehirnströme untersucht. Viele Untersuchungen bestätigen, dass hochfrequente Strahlung keinesfalls unterschätzt werden darf. Wir klären darüber auf, weshalb die Gefahr im Auto besonders groß ist.

Das Auto als Käfig

Der englische Physiker Michael Faraday entdeckte den Effekt: Ein Käfig aus einem leitenden Material gebaut bildet eine wirkungsvolle Abschirmung gegen die meisten Spannungen und Felder. Außen anliegende Spannungen dringen nicht in den Innenraum und innen erzeugte Spannungen gelangen nicht nach außen. Diesen Effekt kennen Elektrotechniker heute unter dem Namen „Faradayscher Käfig“. Jedes Auto ist ein gewisser Faradayscher Käfig. Die Karosserie ist aus leitendem Material gefertigt und bildet eine Art Käfig. Die Größe und Platzierung der Scheiben werden aufwändig berechnet und mindern die Wirkung des Käfigs wenig.

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Der Hauptgrund dafür, dass Autos als Faradayscher Käfig entworfen werden, ist der Schutz der Insassen vor Blitzschlägen oder Stromleitungen. Umgekehrt hat dies allerdings auch den Effekt, dass Bluetooth und WLAN im Auto nicht nach außen dringen können. Ebenfalls problematisch ist der enge Raum in der Kabine. Die Intensität der Bestrahlung nimmt mit steigender Entfernung ab, weil die Felder mit jedem Meter an Stärke verlieren. Die kurzen Entfernungen von einem bis zwei Metern jedoch sorgen dafür, dass Personen im Innenraum dauerhaft mit der fast vollen Leistung bestrahlt werden.

Elektromagnetische Strahlung innerhalb des Käfigs

Elektromagnetische Felder breiten sich über große Entfernungen aus und durchdringen sehr viele Materialien. Bei der Abschirmung von Elektrosmog wird allerdings der Effekt genutzt, dass die Felder von bestimmten Materialien regelrecht „abprallen“, also reflektiert werden. Abschirmprodukte, wie Baldachine zur Abschirmung oder Abschirmfarben sollten auch nicht von Laien ohne vorherige Esmog-Messung installiert werden, weil die Belastung an bestimmten Stellen im Raum dadurch sogar steigen kann.

Faradayscher Kaefig
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Auch ein Faradayscher Käfig bewirkt diesen Effekt und wirft die Strahlen zurück. Im Auto hat dies zur Folge, dass Strahlungen wie WLAN im Auto bleiben, anstatt nach draußen abgestrahlt zu werden. Die Belastung innerhalb des Käfigs ist folglich deutlich höher als sie es im Freien wäre. Hinzu kommt, dass das Handy im Fahrzeug eine deutlich höhere Sendeleistung benötigt, um die Verbindung zum Mobilfunkmast zu erhalten. Die Geschwindigkeit mit der man sich fortbewegt, trägt ebenfalls zu einer schlechteren Verbindung des Handys bzw. Smartphones bei und erhöht die Strahlung zusätzlich.

Auswirkungen der WLAN-Strahlung

Moderne Smartphones senden auf vielen Frequenzen gleichzeitig, damit sich alle Geräte zeitgleich verbinden lassen. All diese Sendefrequenzen strahlen dauerhaft und sorgen für einen regelrechten Strahlencocktail. WLAN besitzt dabei die mit Abstand größten Übertragungsraten, weist aber folglich auch die größte Leistung auf.

Auswirkungen der WLAN-Strahlung
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Die Auswirkungen hochfrequenter Strahlung auf Gehirnströme wurden in diversen Studien belegt. Darüber berichtete unter anderem „Diagnose Funk“ ausführlich, so beispielsweise in der „Studienrecherche 2015 zu Funkfrequenz WLAN / WiFi“ aus dem Jahr 2015.

Über Grenzwerte und die realistische Belastung

Grenzwerte existieren zwar in Deutschland und anderen europäischen Ländern, jedoch wurden diese häufig nur an der thermischen Wirkung der Felder festgemacht. Die nichtthermischen Effekte treten bereits bei deutlich niedrigeren Werten auf und sind deshalb als gefährlich zu betrachten. Diese nichtthermischen Effekte sind Veränderungen der Gehirnströme, Störungen der Nervenleitungen und die Beeinflussung der körpereigenen Hormonproduktion. Für eine Frequenz von 2000 MHz beispielsweise gilt ein Grenzwert von 10.000.000 Mikrowatt pro Quadratmeter. Baubiologen und der BUND fordern eine Senkung auf höchstens 1 Mikrowatt pro Quadratmeter, besonders in Schlafbereichen. Das entspricht dem Faktor 10.000.000. Zwar wird innerhalb des Autos Elektrosmog von außen abgeschirmt, die tatsächliche Belastung durch WLAN im Auto ist jedoch sehr hoch. Zur Hochfrequenzbelastung kommen noch mehrer Kilometer an Elektrokabel hinzu die im Auto um die Insassen herum verlegt sind. Weitere Belastungen durch elektrische und magnetische Felder kommen hinzu.

Telefonieren im Auto
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Zwar erreicht kein Telefon den gesetzlich festgelegten Grenzwert, aber die Auswirkungen auf biologischer Ebene zeigen, dass diese Grenzwerte zum „Schutz der Bevölkerung“ vielmehr als kritische Spitzenwerte zu betrachten sind. Eine dauerhafte Belastung des Körpers mit dem Grenzwert von 10.000.000 Mirowatt pro Quadratmeter würde den Menschen vermutlich innerhalb von Tagen irreparabel schädigen.

Das Interesse der Medien an Elektrosmog

Jahrzehnte wurde über das Thema Elektrosmog geschwiegen. Die Tatsache, dass es bisher zu keiner großen Klagewelle kam, veranlasst die Mobilfunkbetreiber schließlich dazu, immer neue Standards mit noch größerer Belastung einzuführen. Inzwischen jedoch zwingen Bürgerinitiativen und unabhängige Studien auch Politik und Presse immer mehr zu einer Stellungnahme bezüglich der elektromagnetischen Strahlung.

Ein Experiment von RTL vom Oktober 2017 sollte die oben beschriebenen Wirkungen auf die Gehirnströme bestätigen.

Aufgrund der mangelhaften Versuchsdurchführung wurde der Test von der Fachpresse in der Luft zerrissen. Er beweist aber dennoch: Die hochfrequente Strahlung innerhalb des Fahrzeugs ist sehr stark. In diesem Fall war sie so stark, dass das Messgerät keine zuverlässigen Ergebnisse mehr liefern konnte und das Experiment unbrauchbar machte.

Abschirmung von WLAN im Auto

Wie oben erwähnt, stellt das Auto als Faradayscher Käfig eine Abschirmung gegen Strahlungen von außen dar. Den wirksamsten Schutz gegen WLAN-Strahlung stellt natürlich immer das Abschalten der Strahlungsquelle dar. Beim Smartphone bedeutet das: WLAN deaktivieren oder sogar Flugmodus einschalten. Darüber hinaus wird auch gerne die Bluetooth Verbindung vergessen. In beinahe allen aktuellen Automodellen findet sich der Bluetooth Standard zur Verbindung von Smartphone und dem Autoentertainment oder zum Freisprechen wieder. Bluetooth im Auto ist meistens automatisch aktiv, auch ohne Smartphone. Deaktivieren Sie daher nicht benötigte Verbindungen in ihrem Auto.

Flugmodus
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WLAN im Auto dringend vermeiden

Das Auto als Faradayscher Käfig bildet eine wirkungsvolle Isolierschicht und hält Spannungen sowie Felder draußen beziehungsweise drinnen fest. Dieser zum Schutz vor Blitzen genutzte Effekt hat allerdings zur Folge, dass Handys den Innenraum des Autos in außerordentlichem Maße mit Elektrosmog bestrahlen.

Die hochfrequente Strahlung hat dabei erwiesenermaßen gravierende Auswirkungen auf Nervenbahnen und Gehirnströme.

Um Schädigungen durch die langfristige Exposition mit Elektrosmog vorzubeugen, sollten hochfrequente Sender deaktiviert werden, wenn sie nicht gebraucht werden. Dazu gehört unter anderem das Abschalten des WLAN und Bluetooth im Auto.