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Werden Herzschrittmacher von Handys und Elektrogeräten beeinflusst?

Ein Herzschrittmacher wird Personen implantiert, deren Herzfrequenz hin und wieder aus dem Takt gerät. Er sorgt durch einen elektrischen Impuls dafür, dass das Herz wieder im Takt schlägt. In unserer technisierten Umgebung stellt sich allerdings die Frage, inwiefern der Herzschrittmacher durch das Handy oder allgemein durch Elektrosmog beeinflusst wird.

Einsatzbereich eines Herzschrittmachers

Der Herzschlag ermöglicht unser organisches Leben. Er transportiert das Blut und mit ihm alle wichtigen Stoffe durch den Körper. Der Sinusknoten ist dabei für die Auslösung des Herzschlags durch einen Nervenimpuls zuständig. Aufgrund von angeborenen Defekten sowie Schädigungen durch äußere Einflüsse kann es dazu kommen, dass der Sinusknoten hin und wieder aus dem Takt gerät. In diesen Fällen hilft die Implantation eines Herzschrittmachers, welcher die Frequenz überwacht und bei Bedarf reguliert.

Ein Herzschrittmacher reguliert die Schlagfrequenz, wenn es zu Anomalien kommt
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Ein Schrittmacher besteht im Wesentlichen aus einer Batterie und Drähten, die unter der Haut an die entsprechende Stelle verlegt werden. Dabei wird zwischen Einkanalschrittmachern und Mehrkanalschrittmachern unterschieden. Einkanalschrittmacher stimulieren entweder Vorhof oder Herzkammer, Mehrkanalschrittmacher hingegen stimulieren beides. Die Art des Herzschrittmachers wird in jedem Einzelfall vom behandelnden Arzt festgelegt.

Position und Wirkungsweise des Gerätes

Die Batterie des Herzschrittmachers ist die größte Komponente, die in einem quaderförmigen Gehäuse verbaut wird. Sie wird meist links oder rechts in der Nähe des Schlüsselbeins unter der Haut eingesetzt. In einigen Fällen ist sie auch seitlich im Bauchbereich zu finden. Von der Batterie aus werden die Drähte zum Herzen verlegt. Kommt es nun zu einer Störung der Herzfrequenz, behebt der Schrittmacher diese durch einen kurzen elektrischen Impuls. Er übernimmt im Prinzip kurz die Funktion des Sinusknotens und gibt das elektrische Signal für den Herzschlag. So kommt das Herz wieder in seinen natürlichen Rhythmus.

Ein Herzschrittmacher unter einem Röntgengerät
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Herzschrittmacher und Elektrogeräte

Viele Prozesse im Körper funktionieren durch Nervenimpulse, die im Grunde nichts anderes sind als schwache elektrische Signale. Bei der Verwendung von Elektrogeräten entstehen niederfrequente elektrische und magnetische Felder sowie hochfrequente elektromagnetische Felder. Jeder Körper im Einflussbereich des Feldes wird getroffen und nimmt einen Teil der abgestrahlten Leistung auf. Besonders wechselnde Magnetfelder sind als kritisch zu betrachten, da diese für die Entstehung einer elektrischen Spannung in den Zellen sorgen. Menschen mit Herzschrittmachern sollten mit Elektrosmog besonders vorsichtig sein, denn die Drähte des Schrittmachers leiten die Spannungen direkt an eines der wichtigsten Organe des Körpers weiter.

Herzschrittmacher und Elektrogeräte in Haus und Beruf

Elektrogeräte im Haushalt verfügen in der Regel über eine große Leistung und sind daher mit Vorsicht zu genießen. Wasserkocher, Induktionskochfelder und Backöfen haben eine drei- oder viermal höhere Leistung als vor einigen Jahrzehnten und erzeugen starke elektrische und magnetische Strahlungen. Mikrowellen beispielsweise geben zusätzlich zu den niederfrequenten Feldern noch hochfrequente Strahlung ab. Schrittmacherpatienten sollten vorsorglich einen möglichst großen Abstand zu diesen Verbrauchern einhalten und die Benutzung auf das Nötigste reduzieren.

Elektrogeräte wie Mikrowellen strahlen Frequenzen aus, die den Herzschrittmacher stören können
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Das gleiche gilt für die Verwendung von Elektrogeräten in der heimischen Werkstatt oder bei der Arbeit. Handwerker beispielsweise arbeiten häufig mit leistungsstarken Bohrmaschinen, die während des Bohrens vor dem Körper, also in unmittelbarer Nähe des Herzens gehalten werden. Hier sollte die Nutzungszeit ebenfalls minimiert werden. Besondere Vorsicht ist bei großen Anlagen mit hoher Spannung wie Umspannwerken geboten. Hier dürfen sich Schrittmacherpatienten aus Arbeitsschutzgründen teilweise überhaupt nicht aufhalten.

Handystrahlung belastet Herzschrittmacher
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Herzschrittmacher und Handy – keine gute Kombination

Das Handy stellt einen nicht ungefährlichen Sonderfall dar. Die elektrische Leistung ist zwar kaum nennenswert, aber die kleinen Geräte senden dauerhaft Signale, um sich mit Mobilfunkmasten zu verbinden. Besonders intensiv ist die Strahlung während des Verbindungsaufbaus. Bei Smartphones kommen noch Felder für mobiles Internet, WLAN, Bluetooth und andere drahtlose Verbindungstechniken hinzu. Jede dieser Verbindungen sendet ein Feld auf einer anderen Frequenz, sodass der Körper dauerhaft mit allen Feldern gleichzeitig bestrahlt wird. Das führt dazu, dass der Herzschrittmacher durch das Handy beeinflusst werden kann.

Die Irnich-Studie des Bayerischen Landesamts für Arbeitsschutz, Arbeitsmedizin und Sicherheitstechnik zu „Elektromagnetischen Feldern am Arbeitsplatz“ stellte fest, dass Handys und andere Elektrogeräte den Schrittmacher bis zu einem Abstand von etwa 20 cm tatsächlich stören können. Dieses Ergebnis sollte Personen zu denken geben, die ihr Handy immer in der Brusttasche des Hemds tragen, nur wenige Zentimeter vom Herzen entfernt. Besonders Schrittmacherpatienten werden dazu angehalten, ihre Telefone nicht direkt am Körper zu tragen, sondern in einer separaten Tasche.

Elektrosmog Abschirmung speziell für Schrittmacherpatienten

Moderne Schrittmacher werden zwar so weit möglich gegen Störungen von außen gesichert, eine hundertprozentige Sicherheit wird es allerdings nie geben. Personen mit Herzschrittmacher können allerdings selbst zu ihrer Gesundheit beitragen, indem sie sich von starken Elektrogeräten fernhalten. Zusätzlich kommt die Verwendung einer Abschirmung gegen Elektrosmog in Betracht. Für den Schutz unterwegs ist besonders Abschirmkleidung interessant. Abschirmende Hemden und Shirts schützen den gesamten Oberkörper vor Handys und anderen Geräten und damit genau jenen Bereich, in dem der Herzschrittmacher implantiert wurde. Abschirmkleidung bietet aber nur Schutz gegen hochfrequente elektromagnetische Strahlung! Magnetische Felder, können damit nicht abgeschirmt werden.

Daher Vorsicht! Abschirmkleidung schützt NICHT gegen elektrische und magnetische Felder, die u.a. von Bohrmaschinen, Schweißgeräte usw. verbreitet werden. Folgen Sie unbedingt den Empfehlungen des behandelnden Arztes.

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Für den Schutz in der eigenen Wohnung oder in Hotelzimmern stehen verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl. Im eigenen Zuhause halten Flächenprodukte wie abschirmende Tapeten, Farben, Vliese oder Vorhänge die Strahlung großflächig ab. Damit bleiben die hochfrequenten Felder von Mobilfunkmasten und dem WLAN des Nachbarn draußen. In Hotelzimmern oder bei Bekannten hingegen bietet sich die Nutzung von mobilen Produkten wie abschirmenden Bettdecken oder Schlafsäcken an, um wenigstens die wichtigsten Bereich des Körpers inklusive dem Oberkörper zu schützen.

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Herzschrittmacher und Handy? Nein, danke!

Der Herzschrittmacher erlaubt Personen mit Herzrhythmusstörungen, ihr Leben weitgehend normal zu leben, indem er den Takt des Herzschlags kontrolliert und bei Bedarf regelt. Ein elektrisches Gerät im Körper kann aber durch andere Elektrogeräte von außen beeinflusst werden. Elektrosmog in Form von elektrischen und magnetischen Feldern wirkt nicht nur auf den Körper, sondern auch auf das implantierte Gerät ein. Das gilt für Haushaltsgeräte, Elektrowerkzeuge und besonders für Smartphones. Letztere senden viele unterschiedliche Signale auf verschiedenen Frequenzen aus, die alle von Schrittmachern aufgenommen und weitergeleitet werden. Die Träger von Herzschrittmachern sollten daher die Benutzung derartiger Geräte beschränken. Eine Elektrosmog Abschirmung kann sinnvoll sein, die Belastungen auf den Körper generell zu senken.