ESMOG Magazin
Das traute Heim soll sicherer werden und den Einfluss elektromagnetischer Strahlung eindämmen. Jener Gedanke steht im Vordergrund, wenn Abschirmprodukte für die eigenen vier Wände angeschafft werden. Um den gewünschten Effekt zu erzielen, bedarf es jedoch begleitender Maßnahmen. Der Potenzialausgleich der Abschirmprodukte ist hierbei einer der zentralen Charaktere.
Blitzschutz im Wohnbereich
Hinter dem sperrigen Begriff verbirgt sich die Erdung am Hausanschluss. Alle leitfähigen Bestandteile des Gebäudes müssen damit verbunden sein, wenn keine akute Lebensgefahr von ihnen ausgehen soll. So werden im Fehlerfall auftretende Berührungsspannungen umgehend kurzgeschlossen, woraufhin automatische Sicherungen den betreffenden Stromkreis in Sekundenbruchteilen unterbrechen. Darüber hinaus wird hiermit der innere Blitzschutz gewährleistet, der Überspannung ins Erdreich ableitet und die Brandgefahr minimiert.
Die Bezeichnung Potenzialausgleich leitet sich aus technischem Fachvokabular ab: im zivilen Stromnetz werden drei spannungsführende Leitungen (mit 230 Volt Wechselspannung), außerdem jeweils ein Neutral- (0 Volt im Einschaltaugenblick) und Schutzleiter (prinzipiell stromlos) verwendet. Die elektrischen Potenziale streben danach, sich einander anzugleichen. Im Normalfall geschieht dies in der Stromzufuhr unserer Haushaltsgeräte unter kontrollierten Bedingungen. Wie schon beschrieben, führen Materialermüdung und Produktionsfehler zuweilen dazu, dass die Potenziale auch andernorts miteinander in Kontakt geraten. Da die Energie nun nicht durch elektrische Verbraucher gesenkt wird, treten wie beim Blitzeinschlag sehr hohe Temperaturen und lebensgefährliche Berührungsspannungen auf. Der Potenzialausgleich neutralisiert die Gefahr und muss daher besonders hohen Standards genügen. So müssen neben metallischen Rohren und Bauteilen aus Stahlbeton eben auch Abschirmprodukte hierin eingebunden werden.
Der Torhüter der Elektrosmog Abschirmung
Schließlich weisen sie bezüglich ihrer Leitfähigkeit ähnliche physikalische Eigenschaften auf: Eisenhaltige Metalle sind von freien Elektronen umgeben, die den Stromfluss ungehindert weiterleiten. Abschirmprodukte werden indessen aus Halbleitern (z.B. Silber, Aluminium, Kupfer) gefertigt, die zunächst Widerstand leisten und ab einem bestimmten Spannungswert zum leitenden Medium mutieren. Diesen Umstand verdanken sie fehlenden Elektronen (sogenannten „Löchern“) auf der äußersten Atomhülle, dessen starke Kernkraft dem Ausgleichsbestreben der subatomaren Partikel zeitweise entgegenwirkt.
Daneben gibt es aber noch einen weiteren Aspekt, der den Potenzialausgleich der Abschirmprodukte alternativlos werden lässt: Der hiermit abgewehrte Elektrosmog verschwindet nicht auf magische Weise. Die Bezeichnung Abschirmung ist in dem Kontext auch ein wenig irreführend und stammt tatsächlich aus den Ursprungstagen der Technologie, als sie ausschließlich militärischen Zwecken diente. So wird hier nichts geblockt oder reflektiert. Die geladenen Partikel der auftreffenden Strahlung besetzen stattdessen die Elektronenlöcher der Abschirmprodukte und werden damit quasi aus der Atmosphäre gefiltert. Das impliziert, dass Halbleiter ohne Erdung den Zustand der Sättigung erreichen können, mit dem sich die gesammelte Energie schlagartig entlädt.
Erden mit System
Wie muss das Vorhaben nun umgesetzt werden? Als erstes darf man wohlwollend registrieren, dass der Potenzialausgleich frei zugänglich ist. Die schlechten Nachrichten: Sein Standort befindet sich im Keller und er darf nur von autorisierten Fachkräften erweitert werden. So sind nach dem Potenzialausgleich detaillierte Messprotokolle auszufüllen, um die Funktionsfähigkeit der Anlage zu dokumentieren. Den Standortproblemen wird hierbei mittels versilberter Erdungsplatten begegnet, die den Potenzialausgleich in jeden Wohnraum tragen.
Erdungsplatten
Das Prinzip gleicht den klassischen Elektroinstallationen: Vom Hausanschluss führen Leitungen zum Verteilerkasten und von dort zu den einzelnen Anschlussdosen. Pro Raum wird demnach eine Platte mit Direktverbindung zum Potenzialausgleich benötigt. Dies geschieht auf Putz, also sehr zeitsparend. Es müssen lediglich ein paar Löcher gebohrt und mithilfe von Abschirmfarbe ein solider Untergrund geschaffen werden, damit die Elektrosmog Abschirmung gewährleistet ist. Nun wird so mancher Baldachin oder Vorhangstoff an so unzugänglichen Orten platziert werden müssen, dass sich fest verbaute Platten nicht per Erdungskabel erreichen lassen. Dort kommen magnetische oder mittels Schraubverbindung befestigte Erdungsplatten zum Einsatz, deren Anschlüsse wiederum direkt zum Potenzialausgleich führen. Alternativ dazu lassen sich diese Produkte auch durch längliche Platten erden, die an Heizungs- oder Wasserrohren befestigt werden.
Erdungsstecker
Wie die Platten mit dem Potenzialausgleich verbunden werden, ist dem Monteur weitgehend freigestellt. So ist es ebenso zulässig, die Erdungskabel aus den Verteilerstationen direkt in den Keller zu führen, als auch das bestehende Netz als Erdung zu nutzen. Die zweite Variante ist zu bevorzugen, da wesentlich zeit- und kostenschonender. Hierfür gibt es spezielle Erdungsstecker, die in jede herkömmliche Schutzkontaktsteckdose passen. Die stromführenden Anschlüsse sind dort isoliert ausgeführt, sodass nur der Kontakt zum Schutzleiter hergestellt wird. Wer viel auf Reisen ist, muss natürlich ausländische Anschlüsse bedienen können. Hier ragen vor allem das französische System mit exponiertem Schutzleiter sowie die in Nord- und Mittelamerika übliche NEMA-Steckverbindung heraus. Wenn man auf Nummer sicher gehen will, kann man sich aber auch Komplett-Sets für alle Länder zulegen. Ein noch recht neuer Erdungsstecker für CEE-Anschlüsse verdient zudem besondere Beachtung: Er dient dem Potenzialausgleich solcher Abschirmprodukte, die für die Vermeidung von Elektrosmog am Arbeitsplatz sorgen.
Erdungsbänder für Flächenprodukte
Unabhängig von der Produktkategorie, erfolgt der Anschluss immer auf dieselbe Art. Hierfür stehen Erdungskabel mit vergoldeten Aderendhülsen zur Verfügung, die einfach in die Stecker bzw. Platten gesteckt werden. Die einzige Ausnahme davon bildet der Potenzialausgleich für Abschirmprodukte, die ganze Wandflächen abdecken müssen. Das betrifft unter Putz verarbeitete Gewebe, Vliese an der Decke und auf dem Boden sowie die obligatorische Wandfarbe. Ein damit präparierter Raum repräsentiert die bestmögliche Elektrosmog Abschirmung, stellt bei Blitzeinschlägen aber ein nicht unerhebliches Sicherheitsrisiko dar. So muss man jede Fläche durchgehend erden, um Überspannungsschäden zu vermeiden. Dies geschieht mithilfe elektrisch leitfähiger Erdungsbänder, die auf die entsprechenden Abschirmprodukte geklebt werden. Eine Bahn pro Wand ist vollkommen ausreichend und kann auch mit anderen überlappen, um die Verbindung zur Erdung herzustellen. Abgesehen von Schirmfolien (müssen fest mit der Wand verschraubt werden) lassen sich alle flächendeckenden Abschirmprodukte durch Erdungsbänder somit zeit- und kostensparend ins Gesamtsystem einbinden.
Nicht am falschen Ende sparen
Damit schließt sich dann der Kreis fachgerechter Elektrosmog Abschirmung, der seinen Anfang in den Kellerräumen nahm. Die Kosten der Maßnahme belaufen sich je nach Gebäudegröße auf 1000 – 4000 Euro. Mit etwas Glück wird sie sich niemals bezahlt machen. Schließlich erzeugen Blitze Spannungen von 10 Mio. Volt und töten im Bundesgebiet noch immer 5 Personen pro Jahr. Die Gebäudeschäden durchbrechen im selben Zeitraum regelmäßig die Millionengrenze und sind vor allem auf Überspannung zurückzuführen. Versicherungsunternehmen verstehen daher keinen Spaß, wenn sich herausstellt, dass Abschirmprodukte nicht angemessen geerdet wurden. Im schlimmsten Falle bleiben die Bewohner dann auf den Kosten sitzen, müssen unter Umständen Löschwasserschäden beseitigen lassen und den ausgebrannten Dachstuhl ersetzen. Die Ausgaben für den Potenzialausgleich der Abschirmprodukte sind im Vergleich dazu verschwindend gering.
Quellen:
https://www.esmog-shop.com/erdung/
https://www.esmog-shop.com/erdung/
https://pdf.yshield.com/pdf/de/YSHIELD-Erdung-TMB.pdf
http://www.adams-blitzschutz.de/unternehmen/was-sie-wissen-sollten/#:~:text=Durch%20Blitzschlag%20an%20Geb%C3%A4uden%20entstehen,so%20der%20Verband%20der%20Sachversicherer.&text=Im%20Jahr%20werden%20bis%20zu,Lage%20des%20Hauses%20zu%20beurteilen.