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„Gepulste Mikrowellen der Intensität eines üblichen Mobilfunktelefonates beeinflussen die bioelektrische Gehirnaktivität.“ Dieses Zitat stammt von der Bundesanstalt für Arbeitsmedizin 1998 in Berlin. Zehntausende Untersuchungen befassen sich damit, inwiefern Handystrahlung unseren Körper beeinflusst. Häufig fallen dabei die Begriffe „Oxidativer Stress“ und „freie Radikale“. Wir erklären den Zusammenhang zwischen diesen Begriffen und der Mobilfunkstrahlung.
Was ist oxidativer Stress?
Eine „Oxidation“ ist eine chemische Reaktion, an deren Zustandekommen das Gas Sauerstoff beteiligt ist. Sauerstoff ist keinesfalls generell gefährlich, sondern lediglich die sogenannten freien Radikale, die sich mit seiner Hilfe bilden. Dabei handelt es sich um sauerstoffhaltige Verbindungen mit einem fehlenden Elektron in ihrer chemischen Struktur.
Beispiele für derartige Verbindungen sind Superoxidradikalanion, Perhydroxylradikale und Wasserstoffperoxid. Sie werden teilweise intern im Körper zur Abwehr von Krankheitserregern gebildet, entstehen aber meist ungewollt durch äußere Einflüsse. Um ihr fehlendes Elektron zu bekommen, greifen sie dann eine beliebige Zelle an und „rauben“ es. Folglich besitzt nun diese Zelle ein Elektron zu wenig und geht ihrerseits auf die Suche. Diese Kettenreaktion setzt sich theoretisch endlos fort.
Wenn in unseren Körpern zu viele freie Radikale entstehen, kommt es, bildlich gesprochen, zu einer „Prügelei“ der Zellen um die vorhandenen Elektronen.
Dies behindert die Zellen in ihrer Funktion und kann sogar zum Zelltod führen. Dieser Vorgang wird als oxidativer Stress bezeichnet und ist medizinisch nachweisbar. In Folge dieser Reaktion kommt es unter anderem zu Schädigungen der DNA, einer verminderten Aufnahme von Enzymen sowie Botenstoffen und der Zerstörung von Zellrezeptoren.
Oxidativer Stress – Ursachen und Gegenmaßnahmen
Die Ursachen sind vielfältig und in der Lebensweise der jeweiligen Person zu finden. Bewegungsmangel, Alkohol, Zigaretten, andere Genussmittel, ungesunde Ernährung und Medikamente sind nur ein Teil der möglichen Auslöser. Auch die Luftverschmutzung in Städten kann ihren Teil dazu beitragen. Generell ist der moderne Lebensstil also ein gefundenes Fressen für freie Radikale. Einer der größten Stressoren ist elektrische, magnetische und elektromagnetische Strahlung. Besonders die Letztere in Form von Handystrahlung ist kritisch zu betrachten, weil das Telefon in den letzten 20 Jahren zu unserem ständigen Begleiter geworden ist. Untersuchungen ergaben, dass besonders in Körperregionen, die lang und intensiv vom Handy bestrahlt werden, freie Radikale anzutreffen sind. Dies kommt zu den anderen schädlichen Auswirkungen von Elektrosmog auf den menschlichen Organismus hinzu.
Die effektivste Gegenmaßnahme bildet natürlich die Prävention. Wenn der Lebensstil dahingehend angepasst wird, dass nur wenige freie Radikale entstehen, bleibt der Körper langfristig geschützt und bereits aufgetretene Symptome werden abklingen. Häufig wird auch die vermehrte Einnahme von Antioxidantien empfohlen, welche ihr Elektron bereitwillig abgeben. Dies kann unserem Organismus zwar eine kurzfristige Hilfe sein, beseitigt allerdings nicht das grundlegende Problem, dass zu viele Radikale gebildet werden.
Studien zur Stressreaktion des Menschen im Zusammenhang mit Mobilfunkstrahlung
Forscher um Igor Yakymenko am Institut für experimentelle Radiobiologie, Pathologie und Onkologie in Kiew nahmen 80 Studien in Augenschein, die sich mit dem Zusammenhang zwischen Mikrowellenstrahlung und Oxidationsreaktionen im Körper befassten. Sie kamen dabei zu dem Ergebnis, dass bei 92,5 % der Studien eine erhöhte Anzahl freier Radikale und somit vermehrter oxidativer Stress nachgewiesen wurden. Besonders interessant ist, dass die Bestrahlungen auf einem Niveau weit unterhalb jeglicher Grenzwerte durchgeführt wurden.
Die bundeseinheitlichen und europäischen Grenzwerte berücksichtigen immer nur die thermische Wirkung von nichtionisierender Strahlung, also die reine Erwärmung des Wasseranteils in den Zellen.
Die biologischen Effekte allerdings treten weit vor jeglicher Erwärmung auf und haben dabei deutlich größere Auswirkungen. Eine punktuelle Erwärmung kann der Körper meist gefahrlos neutralisieren, abgestorbene Zellen jedoch lassen sich nicht in beliebiger Zahl reproduzieren.
Symptome von oxidativem Stress
Je nach Lokalisation und Funktion der Zelle kann oxidativer Stress viele Symptome auslösen. Häufige Symptome sind unter anderem Kopfschmerzen, Erschöpfungszustände, entzündliche Erkrankungen sowie eine Schwächung des Immunsystems. Eine Verschlimmerung von degenerativen Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson wird ebenfalls untersucht. Neben der eingeschränkten Funktion der Zellen kommt es auch zu Mutationen bis hin zur Bildung von Tumoren. Generell können außerdem alle äußeren Ursachen, welche dem Körper Kraftreserven entlocken, zu einer Verschlimmerung vorhandener Symptome führen.
So kann oxidativer Stress begleitend zur Verschlechterung von Schlafproblemen, Konzentrationsstörungen, Depressionen sowie Autoimmunerkrankungen beitragen und Allergien verstärken oder sogar ausbrechen lassen.
Ursachen von oxidativem Stress finden und eliminieren
Der einzige Schutz vor oxidativem Stress ist eine wirksame Vorsorge. Kommen beispielsweise Suchtmittel in Betracht, sollte auf diese gänzlich verzichtet werden. Einige in freiverkäuflichen Medikamenten enthaltene Stoffe können auch über bestimmte Nahrungsmittel aufgenommen werden. Bewegung an der frischen Luft hilft generell, für ein Gleichgewicht zu sorgen. Dosierte Mengen Sonnenlicht machen nicht nur glücklich, sondern tragen zur Bildung von Vitaminen bei. Die meisten Ursachen können also durch eine Anpassung des Lebensstils beseitigt werden.
Die größten Schwierigkeiten beim Reduzieren des oxidativen Stresses dürfte die Handystrahlung bereiten. Unser Leben im 21. Jahrhundert ist derartig auf die permanente Erreichbarkeit per Handy ausgelegt, dass viele Menschen nicht mehr ohne Smartphone aus dem Haus gehen. Dieser exzessive Angriff der Mobilfunkstrahlung auf den Körper begünstigt die Bildung freier Radikale und stört zusätzlich die körpereigene Signalübertragung.
Handystrahlung gezielt eindämmen
Ein bewusster Umgang mit dem Handy, im besten Fall der Verzicht und eine Minimierung von kabellosen Telefonzeiten kann die Strahlung um ein Vielfaches reduzieren. Einige Meter Abstand zwischen Mensch und Handy reduzieren bereits die Intensität der Strahlung, vom dauerhaften Tragen in der Hosen- oder Hemdtasche wird abgeraten. Auf das Telefonieren in Gebäuden und Autos sollte verzichtet werden, da die Sendeleistung hier rapide steigt.
Die Verwendung von Freisprechanlagen oder Headsets wird empfohlen, um die Einstrahlung auf den Kopf etwas zu beschränken.
Produkte zur Elektrosmog Abschirmung können uns vor Handystrahlung schützen. Ein Bettbaldachin zur Abschirmung beispielsweise hilft, dem Körper seine verdiente Nachtruhe zu bringen. Abschirmfarben in einer Blockwohnung schützen vor elektromagnetischer Strahlung aus den Nachbarwohnungen.
Abschirmkleidung kann ganztags unter der Berufskleidung getragen werden und schützt zumindest große Teile des Körpers vor hochfrequenten Strahlungen.
Oxidativer Stress schädigt nachhaltig
Die biologischen Auswirkungen nichtionisierender Strahlungen wurden inzwischen oft genug bewiesen, um als gesicherte Erkenntnisse gelten zu können. Als Reaktion darauf sollte jeder Mensch selbst überlegen, welche Maßnahmen er für seinen persönlichen Schutz ergreifen kann. Dass oxidativer Stress viele Symptome verursachen und bestehende Erkrankungen verschlechtern kann, ist nur ein Aspekt der Geschichte.
An den Umfang der Langzeitwirkungen von Elektrosmog, welche die nächste Generation deutlich zu spüren bekommen wird, kann heute noch niemand denken.
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