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Niederfrequente elektrische und magnetische Felder

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Der Begriff Elektrosmog bezeichnet alle durch elektrische Spannung verursachten Einflüsse, die auf den Menschen einwirken. Fachleute unterscheiden hier zwischen Niederfrequenz („Hausstrom“) und Hochfrequenz (Mobilfunk, DECT, WLAN etc.) Wir erklären die Entstehung der Felder, die Quellen im Haushalt und einige Gegenmaßnahmen.

Elektromagnetische Felder – Entstehung und physikalische Grundlagen

Elektrische Spannung entsteht durch die Trennung von elektrischen Ladungen. Werden die beiden Punkte durch einen elektrischen Leiter verbunden, an denen Spannung anliegt, kommt es zum Stromfluss. Man kann sich die Spannung also als eine Art Energiequelle vorstellen, so wie eine gespannte Feder mechanische Energie enthält. Bei einer Gleichspannung bleiben die Polarität und die Frequenz konstant, während sich die Polarität bei einer Wechselspannung mit einer bestimmten Frequenz ändert. Elektrische Felder entstehen einzig durch das Anlegen einer elektrischen Spannung. Die Höhe der Spannung beeinflusst dabei die Stärke des Feldes.

Die Feldlinien verlaufen immer vom Plus- zum Minuspol.

Fachleute unterscheiden wiederum elektrische Gleichfelder und Wechselfelder. Gleichfelder treten eher selten auf und entstehen im Körper durch statische Aufladung oder bei Gewitter in der Luft. Die Wechselfelder hingegen haben ihre Quelle überall dort, wo eine elektrische Wechselspannung anliegt. Magnetische Felder entstehen, im Gegensatz zu elektrischen Feldern, erst dort, wo elektrischer Strom fließt. Die Stärke des Feldes richtet sich dabei nach der Stromstärke und in der Folge wird der durchflossene Körper magnetisch. Die Feldlinien verlaufen kreisförmig um den Leiter herum.

Verschiedene Haushaltsgeraete
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Ein magnetisches Feld entsteht im Haushalt in allen Leitungen, Haushaltsgeräten, und Verteilern, wenn Strom fliesst. Dies gilt unabhängig davon, ob die Leitungen in der Wand oder außerhalb verlegt sind. Es existiert auch ein natürlicher Magnetismus, welchen sich beispielsweise ein Kompass zunutze macht, dieser bewegt sich aber im natürlichen Bereich und ist unschädlich.

Niederfrequente Strahlung – Physikalische Einheiten und Richtwerte

Zur Ermittlung eines elektrischen Feldes wird die Feldstärke in der Einheit V/m (Volt pro Meter) gemessen. In der Baubiologie hat sich der „Standard der baubiologischen Messtechnik“ (Aktuelle Fassung SBM 2015) durchgesetzt. Folgende Richtwerte werden empfohlen:

  • Unauffällig Belastung < 1 V/m
  • Schwache Belastung 1-5 V/M
  • Starke Belastung 5-50 V/m
  • Extreme Belastung >50 V/m

Werte gelten für den Bereich bis und um 50 Hz, höhere Frequenzen und deutliche Oberwellen sind kritischer zu bewerten.

Niederfrequenz Messgeraet ME3830B Frequenzbereich 16 Hz bis 100 kHz Niederfrequenz Messgeraet ME3840 Frequenzbereich 5 Hz bis 100 kHz

Ein magnetisches Feld wird in der Einheit T (Tesla) angegeben, wobei aufgrund der sehr groß dimensionierten Einheit überwiegend nT (Nanotesla) genutzt werden. Mit einem entsprechenden Niederfrequenz Messgerät z.B. von Gigahertz Solutions ME3830B kann die magnetische Flussdichte gemessen werden. In der Baubiologie werden folgende Richtwerte in der Praxis empfohlen:

  • Unauffällig Belastung < 20 nT
  • Schwache Belastung 20-100 nT
  • Starke Belastung 100-500 nT
  • Extreme Belastung > 500 nT

Auswirkungen auf den Körper

Man nahm lange Zeit an, dass die Gegenwart eines elektrischen oder magnetischen Feldes keine Auswirkungen auf den Menschen hat. Diese Vermutung hat sich jedoch inzwischen als gänzlich falsch erwiesen. Der Begriff „Elektrosmog“ setzt sich zunehmend durch, weil unsere Umwelt regelrecht mit elektrischer Strahlung vernebelt ist.

Grenzwerte für elektrische Wechselfelder

Die Norm DIN/VDE 0848 schlägt einen Grenzwert bei der Arbeit von 20.000 V/m vor. Für die Bevölkerung gilt ein Wert von 7000 V/m. Studien die sich mit oxidativem Stress, der Bildung von freien Radikale und der Melatoninabsenkung befassten schlagen maximal 20 V/m als Vorsorgewert vor. Kinderleukämie-Studien gehen noch einen Schritt weiter und schlagen aufgrund ihrer Ergebnisse maximal 10 V/m vor. Der BUND fordert: 0,5 V/m. Das natürliche elektrische Feld der Erde beträgt < 0,0001 V/m. Im Zweifelsfall ist immer die Natur eine Referenz.

Auswirkungen auf den Koerper
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Grenzwerte für magnetische Wechselfelder

Auch hier schlägt die Norm DIN/VDE 0848 zu Belastungen durch magnetische Wechselfelder bei der Arbeit einen Grenzwert vor. Dieser wird auf 5.000.000 nT beziffert. Die Bevölkerung soll mit max. zulässigen 400.000 nT vor Gesundheitsschände geschützt werden. Allerdings hat auch die Weltgesundheitsbehörde WHO bereits erkannt, dass ein magnetisches Wechselfeld von 300-400 nT bereits als „potenziell krebserregend“ einzustufen ist. die BioInitiative fordert 10nT maximal, der BUND ebenfalls. Zum Vergleich in der Natur herrschen < 0,0002 nT. Wir sehen die offiziellen Grenzwerte zum Schutz vor Gesundheitsschäden durch magnetische Wechselfelder sind um Größenordnungen zu hoch angesetzt.

Biophysiker Peter Neitzke vom Ecolog-Institut in Hannover. „Hunderte von Studien zeigen eine Krebs fördernde Wirkung schwacher Magnetfelder ab 0,2 Mikrotesla“

Elektrische und magnetische Wechselfelder messen

Mit einem Niederfrequenz Messgerät können elektrische Feldstärke und magnetische Flussdichte ermittelt werden. Besonders die magnetische Feldstärke ist allerdings nicht ganz einfach zu ermitteln, da diese nur in Richtung der Feldlinien gemessen werden kann. Im falschen Winkel gehalten können u.U. niedrigere Messwerte angezeigt werden, als tatsächlich vorhanden.

Hochfrequenz und Niederfrequenz Kombigeraete im Messkoffer MK10 NF 16 Hz - 2 kHz HF 800 MHz - 2,7 GHz Hochfrequenz und Niederfrequenz Kombigeraete im Messkoffer MK20 NF 16 Hz - 100 kHz HF 800 MHz - 2,7 GHz

Falls eine komplette Analyse der Belastungssituation durch Elektrosmog durchgeführt werden soll, bietet sich die Anschaffung eines kombinierten Messgerätes für Hochfrequenz und Niederfrequenz an. Dieses hat zwar einen etwas höheren Kaufpreis, kann jedoch alle Frequenzen von Elektrosmog messen.

Abschirmung niederfrequenter Strahlung

Die einfachste Möglichkeit zur Vermeidung von Elektrostrahlung besteht im Abschalten und Ausstecken von nicht gebrauchten Geräten und Leitungen. Alle Leitungen oder Verteilungen, welche elektrisch angeschlossen sind, erzeugen dauerhaft elektrische Felder. Besonders im Zuge einer Sanierung bietet es sich an, Elektroinstallationsmaterialien in abgeschirmter Ausführung zu wählen. Geschirmte Leitungen, Installationsdosen und Steckdosenleisten reduzieren die Emissionen deutlich.

Steckdosenleiste 4-fach geschirmt Steckdosenleiste 6-fach geschirmt Steckdosenleiste 9-fach geschirmt

Ein Netzfreischalter in der Unterverteilung kann einen Stromkreis komplett vom Netz trennen, sobald kein Verbraucher mehr aktiviert ist. Dies bietet sich besonders für den Schlafbereich an, da das gesamte Zimmer vom Netz getrennt wird. Somit liegt a) keine Spannung an, es somit entsteht auch kein elektrisches Feld und da kein Gerät eingeschaltet ist, fließt kein Strom. Die Entstehung des Magnetfelds ist wirkungsvoll verhindert.

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Mit modernen Abschirmlösungen können elektrische und elektromagnetische Felder aufgehalten werden. Flächenprodukte wie Abschirmfarben, Tapeten und Vliese sowie Vorhänge wirken dabei wie ein Spiegel auf die Strahlen und werfen diese zurück. Daher ist jedoch eine Messung der Strahlungsintensität und Strahlungsrichtung wichtig, um die Maßnahmen an den richtigen Stellen zu installieren. Für eine Schirmung des elektrischen Feldes ist außerdem eine Erdung zwingend erforderlich. Großflächige Abschirmung auch gegen Hochfrequenz-Strahlung sollte immer geerdet werden um Feldverschleppungen zu vermeiden.

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Universal einsetzbare Maßnahmen stellen unter anderem Abschirmkleidung sowie ein Bettbaldachin dar. Die abschirmenden Kleidungsstücke können unter der normalen Kleidung getragen werden und halten die Strahlung von bestimmten Körperstellen fern.

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Ein Bettbaldachin wird komplett um das Bett herum gebaut und hält somit die Strahlen während des Schlafs ab. Je nach Modell kann ein Baldachin die Hochfrequenz, Niederfrequenz sowie beide Wellen abschirmen.

Niederfrequente Strahlung als allgegenwärtige Immission der Elektrifizierung

Die permanente Nutzung elektrischer Geräte bringt nicht nur Vorteile mit sich. Elektrische genau wie magnetische Felder treten in unserem Alltag fast überall auf und belasten unseren Körper. In verschiedenen, voneinander unabhängigen Experimenten konnten inzwischen gravierende Auswirkungen der Strahlung auf den menschlichen Organismus dargelegt werden. Die Krankheitsbilder treten schleichend auf, verschlechtern sich über Jahre hinweg und werden häufig nicht als das erkannt, was sie sind. Im Fokus stehen vor allem Krankheitsbilder wie Krebs, Leukämie, aber auch Schlaganfälle uvm.

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Die Messung der elektrischen Feldstärke und magnetischen Flussdichte bringt Klarheit. Mit einem genau für diesen Zweck gebauten Elektrosmog Messgerät können die Werte ermittelt werden. Eine Anleitung zur fachgerechten Messung wird mitgeliefert. Anhand der Messwerte lassen sich Maßnahmen für eine bessere Abschirmung auswählen, wobei allerdings immer ein Spezialist auf diesem Gebiet hinzugezogen werden sollte. Ein falsch ausgeführte Abschirmung kann auch Risiken wie Reflexionen und damit Verstärkungen der Felder hervorrufen. Lassen Sie sich beraten.