© Heiko Barth / Fotolia.com

Mobilfunkstrahlung ist schädlich

« „Die Glocken von Sankt Mamerta“ »

„Die Bundesregierung empfiehlt allgemein, die persönliche Strahlenexposition durch hochfrequente elektromagnetische Felder (Funkstrahlung) so gering wie möglich zu halten, das heißt herkömmliche Kabelverbindungen zu bevorzugen, wenn auf den Einsatz von funkgestützten Lösungen verzichtet werden kann.“ hieß es auf eine Anfrage der Grünen im Jahr 2007 zum Thema Mobilfunkstrahlung. Mobilfunkstrahlung wurde also damals schon offiziell als schädlich eingestuft. Jedes Jahr kommen zudem neue Erkenntnisse hinzu, welche Mobilfunk Gefahren weiter enttarnen.

Ist Handystrahlung schädlich?

Die Dokumentation „Die Glocken von Sankt Mamerta“ ist über zehn Jahre alt, das Thema jedoch umso aktueller. Viele Experimente bewiesen inzwischen: Handystrahlung wirkt schädlich auf den Körper. Sie beeinflusst die Kommunikation der Nerven und schädigt die Zellen. Die Anwohner in dem Dokumentarfilm klagen laut Dr. Med. Hans-Chr. Scheiner massenhaft über Schlafstörungen, Kopfschmerzen oder Konzentrationsstörungen. Kein Wunder, denn Elektrosmog beeinflusst unter anderem die körpereigene Produktion des Schlafhormons Melatonin.

Elektrosmog beeinflusst viele wichtige Funktionen des Körpers
© ExQuisine / Fotolia.com

Alarmierend im Film ist auch: Landwirt Günther Wohlwend verfolgte die gesundheitliche Entwicklung seiner Kühe, knapp 100 Meter vom Sendemast entfernt. Im ersten Jahr war praktisch keine Veränderung erkennbar. Dann jedoch begannen die Tiere unruhig zu werden und schlecht zu schlafen. Ältere Kühe litten plötzlich an Kraftlosigkeit, hörten auf zu fressen und starben – teilweise ohne erkennbaren Grund.

Mobilfunk Gefahren – Ungleiche Auswirkungen bei unterschiedlichen Menschen

Dass Mobilfunkstrahlung schädlich ist, wird nicht mehr angezweifelt. Wie schädlich sie sich genau auswirkt, wird gerne heruntergespielt. Dazu werden viele Beispiele angeführt, wo Menschen durch Handystrahlung nicht negativ beeinflusst werden. Das ist jedoch irreführend, denn ein Medikament, welches eine von 1000 Personen unerwartet an Krebs erkranken lässt, würde nie eine Zulassung zum Verkauf erhalten. Die Quote bei Mobilfunkt ist darüber hinaus drastischer.

Krebs ist nur eine von vielen möglichen Folgen einer starken Esmog-Belastung
© auremar / Fotolia.com

VGM-Mitglied Max Heidegger sagte zu den grundverschiedenen Auswirkungen: „Man kann nicht sagen, die Rothaarigen bekommen einen Gehirntumor, die Blonden Krebs und die Schwarzhaarigen Herzrhythmusstörungen. Das ist nicht so einfach.“ Damit hat er leider vollkommen Recht. Die Auswirkungen von Mobilfunk und Elektrosmog allgemein äußern sich bei jedem Menschen unterschiedlich.

Anstieg von psychosomatischen Erkrankungen

Die Ärztin Dr. Angelika Schrodt bemerkt im Video, dass sich trotz immer besserer Lebensbedingungen und einer zunehmend gesünderen Lebensweise eine Verschlechterung des allgemeinen psychischen Gesundheitszustandes bemerkbar macht. Dieser kann nicht auf die Lebensumstände zurückzuführen sein, sagt die Medizinerin, weil sich diese ja in den letzten Jahrzehnten permanent gebessert haben.

Andere Krankheitsbilder hingegen bleiben konstant, beziehungsweise gehen aufgrund einer besseren medizinischen Versorgung zurück.

Sie führt weiterhin aus, dass, obwohl Handystrahlung schädlich ist, diese nicht allein für diese Krankheitsverläufe verantwortlich sein muss. Sie trägt allerdings einen großen Teil dazu bei, dass sich der Körper in den Ruhephasen und speziell nachts nicht angemessen vom Stress des Alltags erholen kann. Mit diesem Stress werden alle Einflüsse bezeichnet, die tagsüber auf den Körper einwirken. Mobilfunk ist einer dieser Einflüsse.

Der tägliche Einfluss von Esmog wirkt sich auch auf den Schlaf aus
© drubig-photo / Fotolia.com

„Berücksichtigt man aber einmal, dass es tatsächlich die Zellkommunikation betrifft, die über Gesundheit oder Krankheit, Langlebigkeit oder auch das Sinken der Lebenserwartung entscheidet. Berücksichtigen wir einmal dieses Faktum, dann werden wir sehr schnell zu der Hypothese kommen müssen, dass eine Störung der Zellkommunikation also eine Störung der Informationsabläufe in den biologischen Organismen dazu führen muss, dass es zu vermehrter Krankheit und zu einer Erschöpfung letztlich dieser Organismen kommen muss, weil eben die Zellkommunikation die Basis für Gesundheit, Erholung und Langlebigkeit darstellt.“ sagt Dr. Angelika Schrodt weiter über die Auswirkungen der Mobilfunkstrahlung.

Langzeitschäden sind bewiesen!

Was bei Kühen etwa ein Jahr dauert, braucht beim Menschen ungefähr drei Jahre, sagt Dr. Angelika Schrodt sinngemäß im Beitrag. Sie spricht von einem „Erschöpfungszustand“, den die dauerhaft bestrahlten Menschen nach diesen drei Jahren erreichen und der nicht reversibel ist. Nach etwa fünf Jahren verschlimmert sich der Zustand weiter, weil dem Körper die langzeitliche Möglichkeit zur Erholung verwehrt wird. In diesem Stadium kommen schleichend verlaufende Erkrankungen des Nervensystems oder kardiovaskulären Systems hinzu. Auch die Entstehung von Krebs wird ab diesem Zeitpunkt begünstigt.

Schleichende Erkrankungen des Nervensystems ist eine weitere Folge von Esmog
© Sagittaria / Fotolia.com

Dr. med. Gerd Oberfeld, Referent für Umweltmedizin der österreichischen Ärztekammer, testete mit einem Team die Auswirkungen der Mobilfunkstrahlung bei typischen Sendestärken. Sie fanden eine deutliche Auswirkung der Handystrahlung auf die oben beschriebenen psychosomatischen Symptome vor. „Aus meiner Sicht liegt genügend Evidenz (Beweise) sozusagen auf dem Tisch, die ein vorsorgliches Handeln erfordern oder sogar erzwingen.“ Er prangert außerdem das lange bekannte Problem an, dass die Grenzwerte für die hochfrequente Mobilfunkstrahlung nur auf der Basis thermischer Effekte festgelegt wurden.

Ein weiteres angesprochenes Problem spielt sich im Gehirn ab. Die sogenannte „Blut-Hirn-Schranke“ dient dazu, die wichtigen Nährstoffe aus dem Blut in das Gehirn zu transportieren und schädliche Stoffe abzuwehren. Diese Schranke wird jedoch bereits bei Werten weit unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte nahezu komplett außer Kraft gesetzt. Die Schadstoffe können somit ins Gehirn gelangen und sich dort langfristig absetzen.

Lösungsansätze zur Reduzierung der Mobilfunkstrahlung

Eine von der österreichischen Regierung in Auftrag gegebene Mobilfunkstudie kam zu dem Schluss, dass die Bestrahlung durch Mobilfunk problemlos um den Faktor 100 gesenkt werden könnte. In Bergregionen wäre es sogar möglich, das Handysignal über die Telefonleitung in die Häuser zu leiten. Das würde den Elektrosmog auf einen Wert nahe dem Nullpunkt reduzieren. Die Studie stammt zwar aus Österreich, lässt sich aber problemlos auf Deutschland übertragen. Der Anstoß zur Umsetzung dieser kostenintensiven Maßnahmen jedoch fehlt. Die Mobilfunkanbieter werden sich auch erst um eine Lösung bemühen, wenn ihnen keine andere Wahl mehr bleibt.

 

Eine weitere Idee war die Schaffung von Zonen, in denen keine Strahlung vorhanden ist, also folglich auch kein Empfang. Hier wäre die Möglichkeit zur Erholung gegeben und besonders Menschen mit einer Sensibilität für Elektrosmog hätten einen Platz, an dem ihr Körper wirklich Urlaub machen kann.

HF+NF | Gigahertz-Solutions | Messkoffer MK10

Da aber Schutzmaßnahmen gegen Elektrosmog und Mobilfunkstrahlung, wie bereits erwähnt, von offizieller Seite leider ausbleiben, muss jeder Einzelne für eine schützende Abschirmung vor Mobilfunkstrahlung aktiv werden. Dabei ist zuerst das Messen schädlicher Strahlung wichtig. Bevor Maßnahmen zum Schutz wie Abschirmfarben, Flächenprodukte oder andere Produkte mit Schirmdämpfung ergriffen werden können.

Die Glocken von Sankt Mamerta – Über zehn Jahre alt und aktueller denn je

Der Dokumentarfilm aus dem Jahr 2006, der sich überwiegend Liechtenstein und Österreich widmet, hat kein bisschen an Aktualität verloren. Mit der Signalverstärkung durch UMTS und LTE ist die Situation sogar schlechter geworden, weil diese Signale noch stärker und hochfrequenter senden. Eine klare Reaktion seitens der Regierung fehlt leider, in Liechtenstein wie in Deutschland, bis heute. VGM-Präsident Walter Matt sagt dazu sehr treffend: „Es kann nicht sein, dass zuerst bestimmte Zahlen von Kranken und Toten erwiesen sein müssen, bevor der Staat handelt.“