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Mobilfunkanlagen in der Nachbarschaft

« Welche gesundheitlichen Auswirkungen drohen und wie ist die rechtliche Lage? »

Der forcierte Ausbau des neuen 5G-Netzes hat zur Folge, dass immer mehr Sendemasten gebaut werden. Die Anzahl der Anwohner, die mit einer Mobilfunkanlagen in der Nachbarschaft leben müssen, wächst deswegen ebenfalls. Wer sich vor der Belastung durch Elektrosmog schützen möchte, dem bleibt oft nur der Gang vor Gericht. Ob dieses Unterfangen Aussicht auf Erfolg hat, was Sie unternehmen können, um den Bau eines Sendemasts in Ihrer Nachbarschaft zu verhindern und wie Abschirmprodukte Sie schützen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Umstrittene Grenzwerte für Mobilfunk und Sendemasten

Im hochfrequenten Bereich von 100 Kilohertz bis 300 Gigahertz sind elektrische und magnetische Felder so eng verbunden, dass man diese als elektromagnetisch bezeichnet. Mobilfunkanlagen senden in diesem Frequenzband zwischen 700 Megahertz und 4 Gigahertz. Da ein erhebliches Gesundheitsrisiko von der Strahlung in diesem Frequenzbereich ausgeht, wurde bereits vor 20 Jahren ein Grenzwert eingeführt.

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Die Spezifische Absorptionsrate, kurz SAR, orientiert sich an der Wärmewirkung von Mobilfunkstrahlung. Das ist einer der Gründe, warum dieser Wert bereits seit seiner Einführung umstritten ist. Kritiker weisen völlig zurecht darauf hin, dass dieser Wert keine Aussagen zu möglichen Langzeitfolgen zulässt. Oxidativer Stress und andere gefährliche Folgen der Strahlenexposition werden vom SAR-Wert überhaupt nicht berücksichtigt.

Unerklärliche Verhaltensänderungen: Gesundheitliche Risiken von Mobilfunkanlagen

Neue Studien deuten zudem darauf hin, dass dieser Grenzwert zu hoch gewählt wurde. Trotz Einhaltung der gültigen Normen besteht das Risiko schwerer gesundheitlicher Schäden, im schlimmsten Fall kann sogar die Entstehung von Krebs durch die Strahlenexposition begünstigt werden. In einer Studie im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Landesentwicklung und Umweltfragen wurde der Einfluss von Mobilfunkanlagen in der Nachbarschaft simuliert. Dazu wurden Sendeanlagen in der Nähe mehrerer Rinderställe aufgestellt.

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Insgesamt wurden in 38 landwirtschaftlichen Betrieben epidemiologische, verhaltenswissenschaftliche und genetische Analysen durchgeführt. Ein besonders auffälliges Ergebnis dieser Studie war, dass die Wiederkaufrequenz der Rinder signifikant von dem Vorhandensein eines Funkmastes beeinflusst wurde. Ein Phänomen, für das die Wissenschaftler zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch keine Erklärung haben, das aber deutlich zeigt, dass die Strahlung Mensch und Tier massiv beeinflusst.

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Auch andere gesundheitliche Risiken durch einen Funkmast in der Nachbarschaft sind nicht auszuschließen. Immer mehr Menschen leiden nach eigenen Aussagen unter Elektrohypersensitivität. Diese Personen berichten über unterschiedliche Krankheitssymptome, sobald sich Mobilfunkanlagen in der Nachbarschaft befinden.

Typische Beschwerden Mobilfunkanlagen in der Nachbarschaft mobilfunkanlagen-nachbarschaft
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Typische Beschwerden sind Erschöpfung, Müdigkeit, Konzentrationsprobleme, Herzklopfen, Übelkeit, Schwindel und Schlafstörungen. Mit dem neuen 5G Netz könnten sich die negativen Auswirkungen des Elektrosmog oder abgekürzt Esmog auf die Gesundheit in Zukunft weiter verschärfen. Denn die Zahl der installierten Mobilfunkanlagen in der Nachbarschaft wird mit der neuen Technik deutlich steigen. Der Grund hierfür ist die geringere Reichweite dieser Sender.

Strahlungscharakteristik eines Mobilfunksenders

Die Intensität der Mobilfunkstrahlung ist nicht unbedingt von der räumlichen Nähe eines Sendemasts abhängig. Die Strahlung breitet sich vom Funkmast chaotisch mit einer großen Streubreite aus. So können sich Messergebnisse in Häusern innerhalb weniger Meter um den Faktor 1.000 unterscheiden. Es gilt auch nicht die Aussage uneingeschränkt, dass der Bereich unter einer Sendeanlage immer im Funkschatten liegt. Die Leistungsflussdichte im Gebäude, auf dem eine Anlage steht, ist zwar oft kleiner als an umliegenden Messpunkten.

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In einigen Fällen wurden aber direkt unter einem Sendemast hohe Feldstärken gemessen. Man kann daher nicht generell sagen, dass die Strahlung eines Senders umso höher ist, je näher man sich diesem befindet. Auch aufgrund der unterschiedlichen Strahlungscharakteristiken von Sendern und Empfängergeräten lässt sich die Verteilung der Feldstärken nicht vorhersagen. Für eine genaue Kenntnis der Immissionswerte in der Nachbarschaft empfiehlt es sich daher, eine Messung mit geeigneten Geräten selbst vorzunehmen oder einen Fachmann damit zu beauftragen.

Rechtliche Möglichkeiten gegen Mobilfunkanlagen in der Nachbarschaft

Zum Schutz vor Immissionen gibt es öffentliche und privatrechtliche Rechtsgrundlagen. Das Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) definiert das öffentliche Recht für die im Sendebetrieb entstehenden elektrischen und magnetischen Wellen. Nach diesem Gesetz sind Mobilfunkanlagen nicht genehmigungsbedürftig.

Rechtliche Moeglichkeiten gegen Mobilfunkanlagen in der Nachbarschaft
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Es müssen jedoch nach Paragraf 22 Absatz 1 schädliche Umwelteinwirkungen vermieden werden, dazu sind Schutzmaßnahmen zu ergreifen, die dem aktuellen Stand der Technik entsprechen. Was genau darunter zu verstehen ist, wird in der Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV) definiert. Wenn die dort festgelegten Grenzwerte eingehalten werden, können Gemeinden und Städte rechtlich nicht einschreiten. Der Paragraf 1004 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) erlaubt aber, privatrechtlich gegen die Errichtung einer Mobilfunkanlage vorzugehen.

Wenn ein betroffener Anwohner eine Installation verhindern will, muss er beweisen, dass ein begründeter wissenschaftlicher Zweifel an der Richtigkeit der festgelegten Grenzwerte sowie ein fundierter Verdacht einer Gesundheitsgefährdung besteht.

Für Mobilfunkgegner ist dieses Ergebnis ernüchternd: solange die Werte der BImSchV eingehalten werden, können sich Betroffene aktuell in aller Regel nicht erfolgreich wehren. Die Gemeinden können ebenfalls meist keine rechtlichen Maßnahmen gegen eine geplante Mobilfunkanlage durchführen. In einigen Fällen versuchen betroffene Kommunen ein Verbot von Funkmasten durchzusetzen, indem sie sich auf ästhetische Gründe berufen. Einige Klagen dieser Art hatten bereits Erfolg.

Weitere Optionen für Betroffene

Seit dem der Ausbau des 5G-Netzes vorangetrieben wird, nimmt auch die Dichte der Mobilfunkanlagen weiter zu. Es ist abzusehen, dass bald auch die letzten weißen Flecken auf der Landkarte von dem neuen Mobilfunkstandard abgedeckt werden. Ein Ausweichen auf strahlungsfreie Gebiete ist dann so gut wie nicht mehr möglich. Droht der Bau einer Mobilfunkanlage in der Nachbarschaft und sind alle rechtlichen Möglichkeiten dagegen vorzugehen ausgeschöpft, dann gibt es zum Glück die Möglichkeit, sich selbst vor dem Elektrosmog zu schützen. Ausgenommen ist natürlich der bürgerliche Protest, der in einigen Fällen zu einer Verhinderung eines Mobilfunkmastes geführt hat. Auch stellen sich seit Einführung von 5G auch immer mehr Kommunen gegen die Einführung, solange die Forschungslage bzgl. der Auswirkungen auf die Gesundheit nicht hinreichend geklärt ist. In Italien ist der Widerstand mit am größten. In Piemont lehnen gleich acht Bürgermeister in einem Tal gemeinsam 6G ab und weitere 594 Gemeinden in Italien auch! Auch hierzulande stoppen bereits einige Kommunen die Einführung von 5G, wie der Kurort Bad Wiessee in Bayern.

Francesco Imbesi: Ja, die Bürgermeister von acht Gemeinden im Valchiusella-Tal lehnen in einem gemeinsamen Brief 5G ab und fordern stattdessen den Glasfaserausbau. Sie begründen das mit der fehlenden Technikfolgenabschätzung zu den Risiken von 5G.

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Eine Vielzahl von Abschirmprodukten für unterschiedliche Wohn- und Montagesituationen machen es möglich, die Strahlenbelastung effektiv zu reduzieren. Flächenprodukte, Abschirmfarben, Abschirmkleidung und spezielle Baldachine bieten flexible Lösungen, um die eigene Wohnung zu einem strahlungsfreien Rückzugsort zu machen. Das Prinzip dieser Produkte ist dabei immer ähnlich: mit strahlungsreflektierendem Material wie Metall, Metallfäden, Graphit oder ähnlichem wird eine Elektrosmog-Abschirmung gewährleistet. Die Belastung durch Mobilfunkanlagen in der Nachbarschaft und mögliche Gesundheitsrisiken können damit effektiv reduziert werden.