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Professor James C. Lin: Krebspotential von Mobilfunkstrahlung bestätigt

In einem Fachartikel bestätigt der anerkannte Biophysiker Professor James C. Lin die Ergebnisse von neuen Mobilfunk Studien. Als Kernaussage stellen die Untersuchungen fest, dass hochfrequente elektromagnetische Strahlung zu einem signifikant höheren Krebspotential bei Ratten führt. Professor Lin bestätigt diesen Studien eine korrekte wissenschaftliche Vorgehensweise und fordert die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) dazu auf, die Einstufung von Handystrahlung im Hinblick auf das Krebspotential zu verschärfen.

Tierstudien belegen das Krebspotential durch hochfrequente Strahlung

Professor James C. Lin bewertet mit dem Aufsatz „Die Bedeutung von Primärtumoren in der NTP-Studie zur Langzeitexposition von Ratten gegenüber Mobilfunkstrahlung“ neue Studien zum Mobilfunk. Er veröffentlichte danach im „IEEE Microwave Magazine“ im November 2019 einen Artikel mit dem Titel „Klare Beweise für das Krebsrisiko durch Handystrahlung“. In den Artikeln bestätigt er die Ergebnisse der Studie des U.S. National Toxicology Program (NTP) und weiterer Studien, die Langzeituntersuchungen mit hochfrequenter Strahlung an Ratten durchführten. Professor Lin geht insbesondere auf die NTP-Studie ein, in der Ratten gepulster Handystrahlung ausgesetzt waren. Die Strahlung entsprach dabei dem GSM (2G) bzw. UMTS (3G) Standard.

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Die NTP-Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die bestrahlten Ratten im Vergleich zur unbestrahlten Kontrollgruppe eine signifikante erhöhte Wahrscheinlichkeit für Krebs haben. Bei Primärtumoren erhöhte sich die Wahrscheinlichkeit um den Faktor vier. Das Krebspotential ist damit eindeutig nachweisbar. In der NTP-Studie wurden verschiedene Bestrahlungsstärken mit einem Teilkörper SAR-Wert von 1,5 bis 6 Watt/kg untersucht. Im Gegensatz zu anderen Untersuchungen wurden den Ratten keine Krebsverstärker hinzugefügt, um das Tumorwachstum sowohl in der bestrahlten als auch in der Kontrollgruppe zu unterstützen.

Bei allen Bestrahlungsstärken wurde ein signifikant erhöhtes Krebspotential im Vergleich zur Kontrollgruppe festgestellt. Professor Lin erwähnt eine weitere Studie am Ramazzini-Institut in Bologna, in der Ratten mit Teilkörper SAR-Werten zwischen 0,02 und 2.0 W/kg ausgesetzt wurden. Die Bestrahlung erfolgte täglich 19 Stunden über den Zeitraum von zwei Jahren. Es konnten dabei signifikante Erhöhungen der Zahl von Krebserkrankungen am Herzen festgestellt werden. Die Bestrahlungsstärken in den Studien liegen in der Größenordnung der aktuellen offiziellen Grenzwerte.

Der derzeit gültige Grenzwert für den Teilkörper SAR im Kopfbereich ist auf 2 Watt/kg festgelegt. Der Ganzkörper SAR-Wert liegt im Vergleich dazu bei 0,08 Watt/kg.

Die Werte wurden so gewählt, damit sich die Temperatur des Körpergewebes um weniger als ein Grad erhöht. In den Studien konnte nachgewiesen werden, dass die Wahrscheinlichkeit für Krebs stieg, obwohl sich die Körpertemperatur der bestrahlten Ratten um weniger als ein Grad Celsius erhöhte. Die Schlussfolgerung daraus ist, dass entweder der Grenzwert zur Erwärmung des Gewebes zu niedrig gewählt wurde oder auch weitere Faktoren wie oxidativer Stress berücksichtigt werden müssen.

Schlussfolgerung des Autors bezüglich des Krebspotentials

Beide Tierstudien wurden nach Aussage von Professor Lin wissenschaftlich korrekt durchgeführt und weisen in den Ergebnissen eine bemerkenswerte Übereinstimmung in den Krebsraten auf. Er zog darin das Fazit, dass die Studien die krebserregende Wirkung von gepulster Handystrahlung bestätigen. Professor Lin fordert, dass die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Ergebnisse berücksichtigt und die negativen Auswirkungen von Mobilfunkstrahlung für Krebs anerkennt. Die WHO stufte bisher Mobilfunkstrahlung als „möglicherweise krebserregend“ ein. Dies entspricht Stufe drei auf einer fünfstufigen Skala.

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Eine Verschärfung dieser Einstufung würde bedeuten, dass Handystrahlung als „wahrscheinlich krebserregend“ oder sogar mit der höchsten Stufe „krebserregend“ eingestuft wird. Die Ergebnisse der Mobilfunk Studien zeigen, dass gepulste elektromagnetische Strahlung lebende Organismen auch unterhalb der geltenden Grenzwerte schädigen können.

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Aktuell läuft die Einführung von 5G an und trägt als weitere Quelle zusätzlich zum Elektrosmog bei. Die SAR Grenzwerte zur Begrenzung der Erwärmung des Körpergewebes sind nach den Ergebnissen aktueller Studien nicht ausreichend. Trotz Einhaltung dieser Grenzwerte steigt das Krebspotential signifikant an. Biologische Faktoren wie oxidativer Stress werden damit nicht berücksichtigt. Die Auswirkungen von 5G auf die Gesundheit sind damit aktuell nicht einschätzbar.

Ist dies eine Wende in der Bewertung von Mobilfunkstrahlung bezüglich des Krebspotentials?

Das Bemerkenswerte an dem Artikel ist, dass Professor Lin ein allgemein anerkannter Wissenschaftler auf seinem Gebiet ist. Er zählt nicht zu dem klassischen Kreis der Mobilfunkgegner, deren Lebensläufe von den Gegnern kritisch beurteilt und deren Ergebnisse in Zweifel gezogen werden. Zudem wurde ein Artikel in dem Fachmagazin „Microwave Magazine“ des Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) veröffentlicht. Der IEEE ist der führende weltweite Berufsverband von Ingenieuren hauptsächlich aus den Bereichen Elektrotechnik und Informationstechnik mit über 400 Tausend Mitgliedern.

IEEE Institute of Electrical and Electronics Engineers
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Der Verband ist unter anderem Herausgeber diverser Fachzeitschriften und bildet Gremien für die Standardisierung von Technologien. Wissenschaftlichen Beiträgen in Zeitschriften oder Konferenzen des IEEE wird eine besonders hohe fachliche Qualität ausgestellt. Der vorliegende Artikel in dem Fachmagazin für Mikrowellen richtet sich an die technischen Spezialisten des Verbandes. Die Tatsache, dass an dieser Stelle die negativen Auswirkungen von Elektrosmog oder vereinfacht Esmog auf die Gesundheit bestätigt werden, könnte eine Wende in der Bewertung von hochfrequenter Strahlung sein.

Analogie des Mobilfunks zur Tabakindustrie

Nicht nur im Mobilfunk waren das Krebspotential und andere möglichen Folgen lange Zeit umstritten und wurde heruntergespielt. Heute ist etwa allgemein anerkannt, dass Rauchen zu einer Reihe von Krankheiten wie Lungenkrebs, Herzinfarkt, Schlaganfall sowie weiterer Krebsarten führt. Bereits am Anfang des 20. Jahrhunderts erschienen erste Veröffentlichungen über negative Auswirkungen des Tabakkonsums auf die Gesundheit.

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Die ersten großen Untersuchungen wurden dann ab 1950 durchgeführt. Viele dieser Studien wurden von der Tabakindustrie finanziert und die Ergebnisse für eigene Zwecke manipuliert. Im Jahr 1964 veröffentlichte ein Ausschuss im Auftrag der US Public Health Service die Auswertung von über 7.000 wissenschaftlichen Studien. Als Ergebnis wurde festgestellt, dass Rauchen Bronchitis und Lungenkrebs verursachen kann.

Tabakkonsum hat negative Auswirkungen auf die Gesundheit
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In Deutschland steuerte der Verband der Zigarettenindustrie trotzdem noch bis zum Jahr 1991 Forschungsprojekte einflussreicher Wissenschaftler. Die Tabakindustrie lieferte mit ihren Gegenstudien Fakten, um die bereits bekannten Gefahren zu verschleiern. Dadurch dauerte es noch Jahrzehnte, bis Maßnahmen gegen die Tabakindustrie umgesetzt wurden.

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Bezeichnenderweise starben vier Darsteller des legendären Marlboro Man’s an den Folgen des Tabakkonsums. Auch von der Asbestindustrie wurde lange Zeit das Krebspotential der Asbestfasern geleugnet.

Wiederholt sich dieses Schema heute wieder in der Mobilfunkindustrie mit der Verharmlosung der Auswirkung von Elektrosmog auf die Gesundheit?

Elektrosmog messen und abschirmen

Angesichts der Bestätigung des Krebspotentials von Mobilfunkstrahlung, stellt sich die Frage, wie man Esmog prüfen und reduzieren kann.

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Wer die elektromagnetische Strahlung messen will, sollte auf entsprechende Messgeräte zurückgreifen. Wer über die Strahlenbelastung Bescheid weiß, der kann adäquate Gegenmaßnahmen durch Abschirmprodukte ergreifen. Dazu gehören beispielsweise Flächenprodukte, Abschirmtextilien und Abschirmkleidung.


Quellen:

  • https://www.diagnose-funk.org/publikationen/artikel/detail&newsid=1511
  • https://www.diagnose-funk.org/publikationen/artikel/detail&newsid=1508
  • https://www.digitalfernsehen.de/news/technik/tech/experte-mobilfunk-strahlung-kann-krebs-verursachen-551980/