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Elektrostress

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„Die flächendeckende Mobilfunkeinführung ohne eine umfassende Abschätzung der Risiken für den Menschen ist unverantwortlich.“ So hieß es im Landtag NRW Düsseldorf bereits am 12. März 1994. An der Situation hat sich nur dahingehend etwas verändert, dass die Mobilfunkstrahlung inzwischen fast jeden Winkel des Landes erreicht. Doch was ist Elektrostress genau und welche Schäden kann er im Körper anrichten? Und welche Rolle spielt die Handystrahlung dabei?

Unter dem Begriff Elektrosmog, auch Esmog genannt, wird jede elektrische, magnetische und elektromagnetische Strahlung zusammengefasst, die im menschlichen Umfeld auftritt und auf den Körper einwirken kann. Das Wort Smog hat sich durchgesetzt, weil in Ballungsgebieten regelrechte Wolken starker Strahlung entstehen. Diese kommen eher selten auf natürliche Weise zustande und sind überwiegend auf vom Menschen geschaffene Quellen zurückzuführen. Eine besondere Position nimmt hier die Handystrahlung ein, weil diese so allgegenwärtig ist wie kaum eine andere. Mit dem Elektrosmog einher geht der sogenannte Elektrostress.

Was ist Elektrostress?

So werden die Auswirkungen bezeichnet, die von elektromagnetischer Strahlung ausgelöst werden. Die offensichtlichste Ursache ist eine leichte Erwärmung der bestrahlten Zellen, die besonders im Bereich von Kopf und Hals schädliche Auswirkungen hat. Langzeittestergebnisse zeigen jedoch, dass eine dauerhafte Bestrahlung der Zellen auch bei geringer Intensität verschiedene andere negative Auswirkungen hat.

Elektrostress bezeichnet Auswirkungen, die von elektromagnetischer Strahlung ausgeloest werden
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Dabei unterteilen Fachleute die Strahlen in Niederfrequenz, die überall im normalen Stromnetz zu finden ist, und die Hochfrequenz, die speziell bei allen Funksignalen zum Einsatz kommt. Die zur Datenübertragung genutzte Hochfrequenz bereitet Forschern dabei am meisten Kopfzerbrechen, weil diese nicht an den Verlauf einer Leitung gebunden ist, sondern fast alle Orte erreicht. Unter anderem die Übertragungsmedien WLAN, Bluetooth und Mobilfunkstrahlung wie UMTS und LTE fallen in diesen Bereich.

„Es gibt keinen Zweifel, dass gepulste Handywellen, die noch keinen thermischen Effekt auslösen, biologisch wirksam werden können“, stellte die Bundesanstalt für Arbeitsmedizin in Berlin schon im Jahr 1998 fest.

Dabei sei gesagt, dass die Mobilfunkstrahlenbelastung der Neunzigerjahre wohl kaum mit den heutigen Belastungen vergleichbar ist.

Handystrahlung – Der kompakte Elektrosmog zum Mitnehmen

Die smarte Revolution unserer Umwelt bringt diverse Vorteile. Wir sind immer erreichbar, senden Bilder anstatt lange Erklärungen, beantworten unsere E-Mails schon im Bus auf dem Weg nachhause und können vom Arbeitsplatz aus die heimische Heizung regeln. Die Schattenseite dieser Entwicklung ist, dass Handys und Smartphones zu den stärksten Quellen für Esmog und Elektrostress in unserem Alltag gehören. Sie senden gleichzeitig eine Vielzahl an Signalen aus, deren Intensität in geschlossenen Räumen noch einmal ansteigt.

Handystrahlung verstaerkt Elektrostress im Koerper
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Handystrahlung ist schädlich, weil die Mobilgeräte in der Regel an Orten getragen werden, an denen sie den Elektrostress im Körper ganztags um ein Vielfaches verstärken. Tagsüber tragen wir das Handy in der Hosentasche, in der Mittagspause liegt es griffbereit auf dem Tisch, beim Telefonieren halten wir es am Ohr und über Nacht liegt es als Wecker auf unserem Nachttisch. Allein durch eine umfangreiche Handynutzung ist der Elektrosmog allgegenwärtig.

Hochfrequenz Messgeraet HF32D von Gigahertz-SolutionsWenn Sie wissen möchten, wie hoch die Belastung in Ihrer Wohnung genau ist, so können Sie ganz einfach Elektrosmog messen. Passende Messgeräte gibt es speziell für Hochfrequenz-Felder.

Wie sich Handystrahlung schädlich auswirkt

Die WHO stuft Elektrosmog beziehungsweise nichtionisierende Strahlung generell in die Kategorie 2b ein, wodurch diese als möglicherweise Krebs erregend angesehen wird. Verschiedene Tests an Tieren bewiesen, dass die elektromagnetische Strahlung durchaus zur Bildung von Tumoren beiträgt. Es gilt als gesichert, dass bei Menschen ebenso diese Auswirkungen auftreten, wenn der Körper einer dauerhaften Einwirkung ausgesetzt wird.

Dr. Randall Huber, Umweltreferent der ÖAK kam bereits zu der zutreffenden Feststellung:
„Würden Medikamente dieselben Prüfergebnisse wie Handystrahlen liefern, müsste man sie sofort vom Markt nehmen. Denn keine Firma der Welt würde Arzneimittel entwickeln, die bei Versuchstieren oder in Zellexperimenten Krebs auslösen und dann behaupten, das werde beim Menschen so schon nicht auftreten.“

Zellveränderungen aufgrund dauerhafter Exposition von elektromagnetischer Strahlung kann zudem zur Verschlechterung vorhandener Erkrankungen beitragen. Das liegt darin begründet, dass der Körper zusätzliche Belastungen erfährt, welche dann an anderer Stelle fehlen. Experten bestätigen, dass Elektrostress eine Vielzahl von Grunderkrankungen verschlimmern oder diesen zum endgültigen Ausbruch verleiten kann. Elektrosmog belastet das Immunsystem, selbst bei kleinen Intensitäten deshalb so stark, weil der Körper kaum eine Pause bekommt. Über Jahre hinweg, macht der Körper einfach irgendwann „schlapp“.

Baldachine zur Abschirmung des Schlafplatzes

In vielen Fällen wird Elektrostress außerdem mit psychischen Belastungen und Erkrankungen in Verbindung gebracht. Das liegt daran, dass elektrische und magnetische Felder die körpereigenen Prozesse beeinflussen können, von denen ein Teil sogar auf elektrischen Gesetzmäßigkeiten beruht. Beispiele sind hier eine gestörte Melatoninproduktion oder Störungen der Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit. Das Melatonin ist für den Schlafrhythmus im Körper zuständig und führt bei falscher Dosierung zu dauerhafter Müdigkeit oder Problemen beim Durchschlafen.

Ratschläge zur Reduzierung von Elektrosmog

Aufgrund der ausgeführten negativen Effekte von elektromagnetischer Strahlung ist es ratsam, geeignete Maßnahmen zu treffen, um die Belastung zu reduzieren. Das Schlafzimmer bildet dabei den wichtigsten Ansatzpunkt.

Steckdosenleiste geschirmt D6788 9-fach gegen elektrisches Wechselfeld bei NetzspannungDa der Mensch im Durchschnitt etwa 8 Stunden schläft und der Schlaf als Erholungspause für Körper und Geist betrachtet wird, sollte diese Pause möglichst frei von Handystrahlung sein.

Elektrostress im Schlaf verkürzt nachweislich die Tiefschlafphasen, wodurch der Erholungseffekt der Nachtruhe reduziert wird. Ein Handy als Wecker ist daher bevorzugt über Nacht in den Flugmodus zu versetzen. Bestmöglich verwenden Sie aber einen batteriebetriebenen Wecker. Geladen werden kann das Mobiltelefon an einer abgeschirmten Steckdosenleiste.

Über den Tag empfiehlt es sich, das Telefon möglichst nicht zu tragen. In der Hosentasche bestrahlt es dauerhaft die Organe, die für die Verdauung und Fortpflanzung zuständig sind und in der Brusttasche entfaltet es seine Wirkung in der Herzgegend. Um trotzdem erreichbar zu bleiben, könnte das Handy beispielsweise im Büro auf der gegenüberliegenden Seite des Raums abgelegt werden.

Ein Headset reduziert den Abstand der Strahlung im Bereich des Kopfes
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Auf das Telefonieren in geschlossenen Räumen oder Autos sollte komplett verzichtet werden, besonders bei häufiger Handynutzung. Das Telefon benötigt hier eine deutlich größere Sendeleistung als im Freien bei gutem Empfang und verstärkt den Elektrostress. Weiterhin hilft ein Headset oder eine Freisprechanlage, die Strahlung im Bereich des Kopfes durch einen größeren Abstand zu reduzieren.

Strahlenschutzhemd Popeline Herren HF abschirmend

Wer sich unterwegs für schädlicher Strahlung schützen möchte, kann zudem auf entsprechende Kleidung gegen Elektrosmog zurückgreifen. Diese gibt es in Form von Blusen, Hemden, Shirts oder Unterhosen.

Unser Tipp, um Elektrostress zu vermeiden: Handynutzung auf das Nötigste beschränken

Die effektivste Möglichkeit, um die hochfrequente Strahlung durch Handys zu minimieren, besteht in der Nutzung des Festnetzes. Viele Menschen sind zwar beruflich auf das Handy angewiesen, sollten aber gerade deshalb in ihrer Freizeit das Handy zur Seite legen. Elektrosmog und Elektrostress bleiben ein überwiegend hausgemachtes Problem und die schädliche hochfrequente Strahlung wird insbesondere von Quellen innerhalb der eigenen Wohnung erzeugt.