Frau im Auto mit Kopfschmerzen - Elektrosmog im Auto
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Folgen von Elektrosmog im Auto: Kopfweh und Übelkeit

Wohl die wenigsten von uns achten beim Autokauf auf Strahlungsemissionen – mit Esmog im Auto rechnen vermutlich noch viel weniger Menschen. Dabei sind in heutigen Autos 5000 Meter Elektrokabel verlegt, um die Bordelektronik zu versorgen und zu vernetzen. Doch die eingebauten elektronischen Steuerungselemente sind nicht die einzigen Strahlungsquellen. Kein Wunder, dass vor allem Menschen, die an Elektrosensibilität leiden, während Autofahrten häufig über Symptome wie Kopfweh und Übelkeit klagen. Erfahren Sie alles über Strahlungsquellen im Auto und wie sie sich schützen können.

Elektroauto, Benziner und konventionelle Dieselfahrzeuge – gleichermaßen gefährdet

In Kraftfahrzeugen sind die Insassen sowohl nieder- als auch hochfrequenter Strahlungsquellen ausgesetzt. Niederfrequente elektrische Felder entstehen immer dann wenn Spannung anliegt, magnetische Felder kommen dazu, wenn Strom fließt. Der Frequenzbereich umfasst den Bereich zwischen einem Hertz und 100 Kilohertz. Felder mit sehr hohen Frequenzen (oberhalb 30 – 100 kHz) werden als elektromagnetische Wellen oder auch Strahlung bezeichnet. Beide Felder sind dann physikalisch miteinander verbunden. Man spricht von gekoppelten Feldern. Hochfrequente elektromagnetische Felder entstehen durch Strahlungsquellen wie Rundfunk, Fernsehen, Mobilfunk und WLAN.

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Frau mit Übelkeit im Auto - Elektrosmog im Auto
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Stahleinlagen in den Reifen verursachen Magnetfelder

Niederfrequente Magnetfelder werden in Mikrotesla gemessen. Je nachdem mit welcher Frequenz der Strom fließt, wirken sich diese unterschiedlich stark aus. Der Grenzwert, den das Magnetfeld einhalten muss, um nicht als gesundheitsgefährdend zu gelten, ist von dieser Frequenz abhängig. Allgemein gilt: je höher die Frequenzen sind, desto niedriger ist der Grenzwert für die Magnetfeldstärke. Eine der größten Quellen von niederfrequenten Magnetfeldern im Auto sind die magnetisierten Stahleinlagen in den Reifen. Bei einer Geschwindigkeit von 80 km/h werden Magnetfelder im Bereich von 10 Hertz erzeugt, deren Intensität bis zu 100 Mal höher ist als die Felder, die durch das Stromnetz daheim in normalen Wohnräumen erzeugt wird.

Mechaniker arbeite an Autoreifen
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Lichtmaschine und Zündanlage

Eine weitere Quelle ist die Lichtmaschine zur Erzeugung des Bordnetzes. Diese erzeugt eine dreiphasige Wechselspannung, die dann gleichgerichtet wird. Dabei entstehen hohe magnetische Felder. In Benzinfahrzeugen emittiert außerdem die Zündanlage hochfrequente elektromagnetische Felder. Im Diesel als Selbstzünder gibt es keine Zündanlage, sodass diese Strahlungsquelle in diesem Fahrzeugtyp wegfällt. Batterie, Klimaanlage, Sitzheizung, Motorsteuerung und andere elektrische Geräte, wie der Bordcomputer sind ebenfalls bekannt dafür, elektromagnetische Felder im Auto zu verursachen.

Lichtmaschine im Auto -Quelle für Elektrosmog im Auto
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Aufbau und Getriebe

Auch der Aufbau des Autos ist für das Ausmaß von Elektrosmog maßgeblich. Bei einigen älteren Modellen, deren Batterie im Kofferraum verbaut wurde, sparten sich die Hersteller ein Massekabel – der Stromkreis wurde stattdessen über die Fahrzeugkarosserie geschlossen. So wurden die Insassen massiven Magnetfeldbelastung ausgesetzt. Sollten Sie während Autofahrten häufig an Übelkeit oder Kopfweh leiden, sollten Sie selbst oder ein Fachmann die Strahlung messen.

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Im Fokus: Strahlungsbelastung im Elektroauto

In einem Elektroauto sind zusätzlich leistungsstarke Traktionsbatterien mit einer hohen Spannung sowie Elektromotoren für den Antrieb eingebaut. Die Batteriezellen sind über das ganze Auto verteilt, wobei diese vor allem im Unterboden und im Bereich der Rücksitze installiert sind. Die Einzelzellen werden aufwändig zusammengeschalten und haben in Summe eine Betriebsspannung von 400 – 1000 Volt. Da die in E-Autos verwendeten Motoren Drehstrom benötigen, muss die Gleichspannung der Traktionsbatterien umgewandelt werden. Durch Schaltgeräte zum Transformieren der Spannung in Invertern und Gleichspannungswandlern entsteht häufig ein elektromagnetisches Rauschen von 100 kHz bis 200 MHz. In einem Elektroauto fehlen im Gegensatz zu konventionellen Fahrzeugen die Zündanlage und die Lichtmaschine. Da diese eine der Hauptquellen für Elektrosmog im Auto sind, kann in einem E-Auto die Strahlung sogar geringer sein. In Hybridfahrzeugen sind dagegen alle Komponenten installiert. Es ist sehr aufwändig, niederfrequente Magnetfelder abzuschirmen.

Elektroauto an einer Steckdose angeschlossen
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Bluetooth, WLAN und Co. verursachen Elektrosmog im Auto

Eine Konnektivität mittels Bluetooth gehört in den allermeisten Fahrzeugen heute bereits zur Serienausstattung. Weitere Kommunikationstechnologien wie WLAN oder LTE kommen in modernen Fahrzeugen weiter hinzu. Die Nutzung dieser Technologien sind dahingehen bedenklich das unsere Hirnströme durch den Einfluss elektromagnetischer Strahlung beeinflusst werden.

RTL „Explosiv Weekend“ brachte am 28. Oktober 2017 eine Fernsehsendung zum Thema „Elektrosmog beim Autofahren“. Darin wurde demonstriert, wie sich u.a. Mobilfunkstrahlung auf das Gehirn auswirken kann. Leider ist das entsprechende Video mit dem Experiment bei Youtube interessanterweise nicht mehr verfügbar.

Der Elektrosmogfachmann und Messspezialist Wolfgang Maes stellt zum RTL-Bericht folgendes fest:

„Seit über 25 Jahren ist nachgewiesen, dass diese Mobilfunkmikrowellen in biologische Abläufe eingreifen und unter anderem die Gehirnströme massiv verändern. (…) Der Medizinphysiker Dr. Lebrecht von Klitzing entdeckte die EEG-Effekte als erster, und das bereits bei einer Strahlungsintensität von 1.000 Mikrowatt pro Quadratmeter. Viele weitere internationale Wissenschaftler bestätigten danach und bis heute seine Ergebnisse. Wenn im Auto mit dem Handy telefoniert wird und WLAN aktiviert ist, kann man mit einigen 10.000 bis 100.000 μW/m² und mehr rechnen. Unzweifelhaft also, dass es prinzipiell durch den Funk verursachte und per EEG feststellbare Hirnstromauffälligkeiten gibt.

Um sich im Auto wirksam gegen hochfrequenten Elektrosmog zu schützen, ist die einfachste Möglichkeit, spezielle Abschirmkleidung zu tragen. So lässt sich die Hochfrequenzbelastung wirkungsvoll minimieren. Ansonsten ist es empfehlenswert, möglichst großen Abstand zu den Magnetfeldquellen einzuhalten, was aber in der Praxis nicht ohne weiteres möglich ist. Gerade Elektroautos sind aufgrund des Platzbedarfs für die Batterie möglichst kompakt gebaut, sodass der Abstand geringer ist. So sind Insassen höheren magnetischen Feldern ausgesetzt, speziell auf der Rücksitzbank ist in einem E-Auto die Strahlung häufig deutlich erhöht.

Ein Sonderfall ist das Laden von Elektroautos, wofür aktuell ein Grenzwert von 10 Mikrotesla gilt. Die Tendenz geht zu immer größeren Batterien und höheren Ladungsströmen. Künftig soll auch nicht mehr über Kabel geladen werden, sondern berührungslos über induktives Laden. Im Labor kann bereits mit einer Leistung von 120 kW über Induktion geladen werden. Aufgrund der hohen Magnetfelder sollten sich dann während des Ladevorgangs keine Insassen im Auto befinden.

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Dringende Notwendigkeit: spezielle Studien über Esmog in Autos müssen her

Nach Angaben des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) leiden rund 2 Prozent der Bevölkerung an Elektrosensibilität. Betroffene berichten beispielsweise von Kopfweh, Schlafstörungen oder Übelkeit, wenn sie elektromagnetischen Feldern ausgesetzt sind. Im Vergleich zu den eigenen vier Wänden sind die Felder in Autos deutlich stärker. In zahlreichen Studien wurde nachgewiesen, dass die Exposition des Menschen gegenüber elektromagnetischen Feldern seine Gesundheit massiv beeinträchtigen kann.

Mögliche akute Auswirkungen sind der Einfluss auf das zentrale Nervensystem, erhöhte Erregbarkeit von Nerven- und Muskelzellen bis zu Herzkammerflimmern. Nach Aussagen der ICNIRP (International Commission on Non Ionizing Radiation Protection) führt eine Langzeitbelastung mit 50 Hertz Magnetfeldern oberhalb 0,4 Mikrotesla möglicherweise zu einer Verdoppelung des Risikos von Kinderleukämie. Alleine die Belastung, die durch die Stahleinlagen in den Autoreifen entsteht, liegt im Bereich von 5-20 Hertz um den Faktor 10 höher. Im Auto ist man insgesamt deutlich größeren Magnetfeldern als 0,4 Mikrotesla ausgesetzt, wobei man aber nur begrenzte Zeit im Fahrzeug verbringt.

Mann im Auto mit Kopfschmerzen - Elektrosmog im Auto
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Gibt es strahlungsärmere Autos?

Je nach Konstruktion des Autos ist die Belastung durch Strahlung völlig unterschiedlich. Interessanterweise gibt es Hybrid- und Elektroautos mit niedrigeren Emissionen von Strahlung als konventionelle Autos. Ein Grund dafür ist, dass in konventionellen Fahrzeugen oft das Chassis als Rückleitung für den Strom genutzt wird, während in einem Elektroauto die Stromführung meist über Hin- und Rückleitungen erfolgt. In größeren Autos sitzen die Insassen normalerweise weiter weg von den Esmog-Quellen und sind damit einer niedrigeren Strahlungsbelastung ausgesetzt.

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Autoreifen entmagnetisieren – Elektrosmog im Auto dauerhaft entfernen

Elektrosensible Personen und Mitglieder der diagnose:funk, die eine solche Entmagnetisierung vorgenommen haben, berichten immer wieder von markanten Besserungen ihrer vorher beim Fahren aufgetretenen Befindlichkeitsstörungen wie Erschöpfung, Nervosität, Konzentrationsschwäche, Hitzegefühl in den Füßen, hohe Schmerzsensibilität usw.

Nur: Weder die Reifenindustrie noch Autowerkstätten (schweiz. Garagengewerbe) haben bisher grosses Interesse signalisiert, den ungesunden Elektrosmog zu beseitigen. K-Tipp-Leser konnten nun ihre Fahrzeuge im Testcenter der Schweizer Fachhochschule Biel entmagnetisieren lassen.

Werkstatt zur Entmagnetisierung

Im Raum Zürich findet sich eine Werkstatt, die eine Entmagnetisierung zum Kostenpunkt von 72,- CHF pro angeliefertem Satz Reifen anbietet:

Zweifel & Partner, Garagenpneuhaus AG, Forchstrasse 113, 8127 Forch-Scheuren, Tel: 043-366 21 00, Fax: 043- 366 21 09.

Elite Garage, Veltheim AG; Garage Galli, Zäziwil BE; Garage Grosspeter, Reinach BL; Pneuhaus Tomic, Baar ZG; Pit-Lane, Dietlikon ZH.

Was kann man gegen Elektrosmog tun?

Notwendig sind Grenzwerte im E-Auto zum Elektrosmog. Eine IEC-Norm zur Messung der Einwirkung von niederfrequenten magnetischen Feldern auf Personen in Autos erscheint bald. Konkrete Grenzwerte zur Strahlungsemission könnte den Druck auf die Hersteller erhöhen, in einem E-Auto den Elektrosmog zu reduzieren. Ein niedriger Wert wäre dann ein Verkaufsargument. Heute kann man beim Autokauf die Belastung nur selbst anhand geeigneter Geräte messen, falls man durch Elektrosmog im Auto Kopfweh und Übelkeit bekommt.

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Quellen:

Artikel zum induktiven Laden:
https://www.elektroniknet.de/design-elektronik/power/kabellos-mit-120-kw-laden-158882.html

Artikel zur EMV in Elektroautos:
https://www.elektroniknet.de/elektronik-automotive/elektromobilitaet/unerwuenschte-nebenwirkungen-fuer-elektroautos-165747.html

Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft: Elektrosmog in der Umwelt
https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=6&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwj_s6SmzLXmAhUFsaQKHSj6BfYQFjAFegQIBRAC&url=https%3A%2F%2Fwww.bafu.admin.ch%2Fdam%2Fbafu%2Fde%2Fdokumente%2Felektrosmog%2Fud-umwelt-diverses%2Felektrosmog_in_derumwelt.pdf.download.pdf%2Felektrosmog_in_derumwelt.pdf&usg=AOvVaw3Q8Puv6wucZbDQaiOm78og

Bundesamt für Gesundheit, Diskretionsbereich Verbraucherschutz Fach- und Informationsstelle nichtionisierende Strahlung Schweiz: Magnetfelder im Auto
https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=3&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwiF1sCYxbLmAhXRwMQBHfDrC0UQFjACegQIBBAC&url=https%3A%2F%2Fwww.bag.admin.ch%2Fdam%2Fbag%2Fde%2Fdokumente%2Fstr%2Fnis%2Ffaktenblaetter-emf%2Fmagnetfelder-im-auto.pdf.download.pdf%2FMagnetfelder%2520im%2520Auto%2520-%2520BAG%25202007.pdf&usg=AOvVaw3r361LOu7GXKaTxyKmRDZZ

https://www.autobild.de/artikel/magnetfeldbelastung-49836.html

https://www.diagnose-funk.org/publikationen/artikel/detail&newsid=1230

https://www.diagnose-funk.org/publikationen/artikel/detail&newsid=1050