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Elektrosmog Grenzwerte

« Inwiefern schützen uns die gesetzlichen Grenzwerte? »

„Mobilfunksender sollten nicht in der Nähe von Schulen, Kindergärten, Krankenhäusern oder dicht besiedelten reinen Wohngebieten errichtet werden.“ sagte Dr. Joachim Dullin auf der Anhörung der Bundesärztekammer am 4. April 2001. Er sah dabei das Problem, dass die gesetzlichen Grenzwerte zum Schutz vor elektromagnetischer Strahlung deutlich zu hoch angesetzt sind. Dieser Artikel nennt die gültigen Elektrosmog Grenzwerte und befasst sich mit deren Höhe.

Die Illusion von Schutz

Ein Kindergarten in fünfzig Metern Abstand zu einem Mobilfunkmast interessiert den Netzbetreiber nicht, aber die Arbeiter, die den Masten warten, tragen hochwertige Schutzanzüge. Was wie eine Karikatur klingt, ist in Deutschland leider trauriger Alltag. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, seine Mitarbeiter nach bestem Wissen und Gewissen vor schädlichen Einwirkungen am Arbeitsplatz zu schützen. Das gilt auch für elektromagnetische Felder. Für die übrige Bevölkerung gelten die gesetzlichen Werte, welche seit Jahrzehnten von Ärzten und Baubiologen angezweifelt werden.

Elektriker in Schutzanzuegen
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Beim Elektrosmog messen finden Experten leider immer wieder um ein Vielfaches höhere Werte, als Ärzte und andere Spezialisten empfehlen. Der Aufwand, der für die eigenen Mitarbeiter aufgebracht wird, müsste eigentlich auch für alle anderen Personen im Umfeld der Masten aufgewendet werden. Die Felder verlieren zwar mit zunehmender Entfernung an Intensität, aber die dauerhafte Bestrahlung wurde inzwischen von diversen Studien als schädlich nachgewiesen.

Besonders die hochfrequente, elektromagnetische Strahlung wird heftig diskutiert, weil diese lange Strecken überbrücken kann, biologische Wirkungen verursacht und die Grenzwerte nur auf thermischen Effekten beruhen.

Die Strahlen erzielen im Körper aber nicht eine wärmende Wirkung allein, sondern vor allen Dingen haben diese einer Veränderungen der Zellstruktur und störende Stoffwechselprozesse zur Folge. Das kommt daher, dass viele Impulse im menschlichen Körper auf einem ähnlichen Prinzip beruhen wie der Stromfluss in elektrischen Leitungen.

Elektrosensibilitaet umfasst viele Symptome
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Dadurch, dass elektromagnetische Strahlung körpereigene Vorgänge stören oder sogar überlagern kann, kommt es bei dauerhafter Einwirkung von Strahlung zu verschiedenen Symptomen. Man fasst diese Symptome unter dem Begriff „Elektrosensibilität“ zusammen. Auch wer sie nicht spürt, ist betroffen!

In Deutschland geltende Elektrosmog Grenzwerte

Wie oben erwähnt, wird für die Festlegung der Grenzen ausschließlich die thermische Wirkung der Strahlung herangezogen. Das liegt daran, dass sich nur diese kurzfristig anhand von Zahlen nachweisen lässt und die anderen Auswirkungen bei jedem Menschen unterschiedlich ausfallen. Man geht hierbei davon aus, dass eine Erwärmung einer Körperstelle erst dann als kritisch zu betrachten ist, wenn diese 1 °C beträgt.

Elektrosmog in Deutschland
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Effekte durch eine Langzeitbestrahlung werden dabei ebenfalls außer Acht gelassen. Ärzte sind sich einig, dass auch Erwärmungen von weniger als einem Grad Celsius ungesunde Auswirkungen im Körper haben, auch wenn diese zeitlich verzögert auftreten.

Zur Begrenzung gegenüber elektromagnetischen Feldern

Nach diesem Maßstab wurden Elektrosmog Grenzwerte für die elektrische Feldstärke (V/m), magnetische Feldstärke (A/m), magnetische Flussdichte (mT), Leistungsdichte elektromagnetischer Wellen (W/qm) und den SAR-Wert (W/kg) festgelegt.

Die Werte richten sich nach der Frequenz der Felder und sind in der „Empfehlung des Rates zur Begrenzung der Exposition der Bevölkerung gegenüber elektromagnetischen Feldern“ vom 12. Juli 1999 festgelegt.

Eine Anpassung der Werte nach unten hin wird dauerhaft gefordert, aber bisher nicht durchgeführt.

SAR-Werte

Dem SAR-Wert (spezifische Absorptionsrate) kommt dabei häufig eine große Aufmerksamkeit seitens der Mobiltelefonhersteller zu. Die punktuell erlaubten 2 W/kg Strahlung erreicht allerdings kaum noch ein modernes Telefon, weil deren Werte im Test meist deutlich darunter liegen. Das Problem ist jedoch, dass der Test unter gleichbleibenden Bedingungen vollzogen wird. Im Alltag können Handys deutlich mehr strahlen, wenn beispielsweise in abgeschirmten Räumen telefoniert wird.

Niedrigere SAR-Werte waeren realistisch erreichbar, ohne die Empfangsqualitaet negativ zu beeinflussen
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Produkte, die mit dem Blauen Engel ausgezeichnet werden, weisen sogar einen SAR-Wert unter 0,6 W/kg auf. Hier arbeiten die Hersteller also ohne gesetzlichen Druck auf eine stetige Verbesserung hin. Experten behaupten allerdings, dass noch deutlich niedrigere Werte realistisch erreichbar sind, ohne die Empfangsqualität der Telefone negativ zu beeinflussen.

Vergleich mit baubiologischen Empfehlungen und internationalen Grenzwerten

Die vom EU-Rat vorgeschriebenen Grenzwerte wirken eher wie eine Scheinmaßnahme, wenn man sich die baubiologischen Empfehlungen zum Vergleich heranzieht:

  • So gilt für die elektrische Feldstärke bei einer Frequenz von 50 Hz eine Grenze von 5000 V/m, während der baubiologische Richtwert für Schlafbereiche bei höchstens 1 V/m liegt.
  • Für magnetische Wechselfelder gilt eine Grenze von 100 000 Nanotesla, während die baubiologische Empfehlung für Schlafbereiche bei lediglich 20 Nanotesla liegt.
  • Bei der Leistungsflussdichte elektromagnetischer Wellen liegt der Grenzwert im UMTS-Frequenzband bei 10 000 000 µW/qm, wogegen die baubiologischen Richtwerte unter 0,1 µW/qm einfordern.

Diese Werte sind technisch machbar, indem die elektromagnetische Strahlung an verschiedenen Punkten eingedämmt wird. Interessant ist aber besonders der Abstand der Grenzwerte zu den Empfehlungen der Spezialisten. Dieser Abstand ist der Hauptgrund, weshalb ständig eine Neubewertung der Gefahr durch elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder gefordert wird. Studien der letzten Jahrzehnte weise dringlich darauf hin, das weit unterhalb gesetzlicher Grenzwerte erhebliche Gesundheitsbeeinträchtigungen und Schäden stattfinden. Hier ein kleiner Auszug daraus:

Grenz – und Vorsorgewerte im Vergleich

μW/m² Beschreibung
>100.000.000 Telefonat mit Handy am Ohr
> 10.000.000 Telefonat mit DECT-Schnurlostelefon am Ohr
10.000.000 Deutschland 26. BImSchV für UMTS, Thermische Effekte um 1 °C beim Menschen
> 5.000.000 Leckstrahlung an Mikrowellenherden
4.500.000 Deutschland 26. BImSchV für GSM900, Körpererwärmung bei Kleintieren um über 6 °C (Adey, Myers u.a.)
3.400.000 Gehirnschäden in Ratten, Tumorentwicklung (Kesari 2010)
> 1.000.000 WLAN-Router bzw. WLAN-Notebook am Körper
400.000 Hodenkrebs 6,9fach häufiger durch Radar (Davis 1993, Fink 1999)
240.000 Öffnung der Blut-Hirn-Schranke bei Ratten nach 2 h (Salford 2003)
Zerstörung von Hirnzellen nach 2 h (Salford 2003)
>100.000 Bluetooth-Headset am Kopf
66.000 Tomaten reagieren wie auf eine Verletzung (Roux, Beaubois 2008)
50.000 Beeinträchtigung der Nervensystem-Aktivität (Dumansky 1974)
Missbildung und Totgeburt bei Ratten und Küken (Magras 2008)
40.000 Gedächtnisfunktionen bei Kindern verlangsamt (Chiang 1989)
18.000 Studie „Von den Russen bestrahlte US-Botschaft in Moskau“, vier- fache Brustkrebsrate, 20fache Gehirntumorrate, signifikante Störung bei kognitiven Funktionen (Lilienfeld 1978, Goldsmith 1995)
13.000 Doppelte Zunahme von Leukämien bei Erwachsenen (Dolk 1997)
10.000 Kopfschmerz, Schwindel, Reizbarkeit, Müdigkeit (Simonenko 1998)
5300 Vierfache Krebsraten im Umfeld von Sendern (Wolf u.a. 2004)
7-4400 Schmerzen, Gedächtnis-, Konzentrations-, Schlaf-, Herz-Kreislauf-, Seh- und Hautprobleme, Schwindel, Unwohlsein, Psyche… mit
der Feldstärke zunehmend (Navarro 2003, Oberfeld 2004)
2000 Zunahme von Leukämien bei Kindern 1,6fach (Hocking 1996)
1000 Im EEG nachweisbare Hirnstromveränderung (v. Klitzing u.a. 1994), Spermien-Anomalien männlicher Mäuse (Otitoloju 2009)
200 Anstieg von Krebs im Kindesalter (Selvin 1992)
130 Chronische Müdigkeit 40fach, Depression 60fach, Kopfschmerz, Schlafstörung, Reizbarkeit (Navarro 2003, Oberfeld 2004)
4 Signifikante Verschlechterung der Schlafqualität (Altpeter 1995)
< 0,000.1 Funktion von UMTS-Handys gewährleistet (Connect 2005)
0,000.001 Natürliche Hintergrundstrahlung, nicht gepulst (Neitzke)

Elektrosmog ist ein globales Thema

Da Elektrosmog ein globales Thema ist, zeigen sich andere Länder ebenfalls betroffen und reagieren. In China, Polen und Italien beispielsweise liegt der Grenzwert für die Leistungsflussdichte bei 100 000 µW/qm, also um ein 100-faches niedriger als in Deutschland.

Elektrosmog ist ein globales Thema
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Österreich hat für hochfrequente Felder bei einer Frequenz von 450 MHz einen Vorsorgewert von 0,001 W/qm eingeführt, während der Grenzwert in Deutschland bei 2,3 W/qm liegt. In Russland gelten aktuell 0,02 W/qm.

Thermische Effekte als Basis für Grenzwert in Deutschland

Die Grenzwerte in Deutschland wurden ausschließlich auf der Basis thermischer Effekte festgelegt, welche die Strahlung im Körper auslöst. Im letzten Jahrzehnt bestätigen Studien aber gerade das Gegenteil. Die Gefahr geht nicht von thermischen Wirkungen aus, weil z.B. von WLAN gar keine Wärmewirkung ausgeht, sondern von den biologischen Effekten. Elektromagnetische Strahlung greift tief in die Kommunikationsprozesse unseres Körpers ein. Störungen unserer Stoffwechselprozesse bis zur Bildung von Tumoren sind die Folge. Generell wird das Thema Elektrosmog in Deutschland von der Wirtschaft und Industrie totgeschwiegen. Die Grenzwerte wurden seit Jahrzehnten nicht verändert, obwohl sich die Menge der Handys und Smartphones explosionsartig vervielfacht hat. Eine Kumulation wird bei den Grenzwerten ebenfalls nicht betrachtet, obwohl die Bevölkerung nicht einer einzigen Frequenz, für die ein Grenzwert festgelegt wurde ausgesetzt ist, sonden einem regelrechten Frequenznebel unterschiedlichster drahtloser Anwendungen. Das mobiles Telefonieren und Surfen über GSM, UMTS und LTE. Verbindungen via WLAN und Bluetooth oder NFC. Schnurlose Telefone nach dem DECT Standard und nicht zuletzt Radaranlagen, Radio und Fernsehen.

Andere Länder verfügen über deutlich niedrigere Grenzwerte, um die Bevölkerung vorsorglich zu schützen.

Sie sollten also selbstständig tätig werden und mit hochwertigen Messgeräten zu Hause Ihren Elektrosmog messen. Anschließend können Sie sich zur Elektrosmog Abschirmung ausgiebig von einem Fachmann beraten lassen.

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