© ErikSvoboda / Fotolia.com

Elektrosmog aus der Steckdose

« Die unterschätzten Gefahren »

Elektrosmog aus der Steckdose ist ein häufig nicht beachtetes Problem. Die Gefahren von kabellosen Verbindungen erkennen immer mehr Menschen und dämmen deren Nutzung ein, aber der Gefahr aus dem eigenen Stromnetz sind sich die wenigsten Hausbesitzer bewusst. Wir werden näher erläutern, welche Gefahren von der Elektroinstallation ausgehen und wie Elektrosmog Abschirmung in diesem Bereich realisiert wird.

Unsichtbarer Esmog aus der Wand

Die Elektroinstallation im Haus wird mit einer Wechselspannung betrieben, deren Frequenz 50 Hertz beträgt. Damit zählt sie zu den niederfrequenten Anlagen. In diesem Bereich entstehen zwei Arten von Feldern: Das elektrische Feld bildet sich überall, wo eine Spannung anliegt und das magnetische Feld entsteht durch den Stromfluss. Im Vergleich zu elektromagnetischen Feldern, wirken diese Felder gesundheitliche i.d.R. weniger stark auf den Körper, da ihre Reichweite begrenzt ist. Außerdem sind Felder „aus der Steckdose“ nicht digital gepulst und somit biologisch etwas weniger kritisch. Trotzdem sind elektrische Felder eine ernst zu nehmende Gefahr, da sie an allen elektrisch leitfähigen Teilen „ankoppeln“ können. Auch der Mensch ist eine „elektrisches Wesen“, da er zum größten Teil aus Wasser besteht. Das elektrische Feld, koppelt am Menschen an und stört so die feinen elektrischen Signale des Körpers. Auf die Dauer kompensiert unser Körper diese unnatürliche Zusatzbelastung nicht und wird krank. Schlafstörungen und Kopfschmerzen sind unter anderem häufig die Folge.

Sie sind überall im Haus und erreichen fast jeden Quadratmeter – und das 24 Stunden am Tag!

Besonders kritisch sind dabei Schlafräume zu betrachten, weil der Körper während der Nachtruhe besonders anfällig für Störungen ist. Auch die Belastung in Kinderzimmer ist problematisch, weil ein Körper im Wachstum deutlich empfindlicher auf derartige Strahlungen reagiert. Generell gilt: Die Belastung durch Esmog sollte so niedrig wie möglich gehalten werden. Es existieren zwar gesetzliche Grenzwerte in Deutschland. Diese sind aber viel zu hoch angesetzt, was zur Folge hat, dass eine Schädigung bei Werten weit unterhalb der Grenzwerte zu erwarten ist, wenn die Strahlung lang genug auf den Körper einwirkt.

Schlafzimmer
© denisismagilov / Fotolia.com

Zwei Beispiele: Der gesetzliche Grenzwert für elektrische Felder liegt bei 5000 Volt pro Meter, die baubiologische Empfehlung für Schlafbereiche bei 1 Volt pro Meter. Bei magnetischen Feldern liegt der Grenzwert bei 100 Mikrotesla, die Empfehlung der Baubiologie hingegen bei 0,02 Mikrotesla. Diese gewaltigen Differenzen machen deutlich, wie groß der Handlungsbedarf für Eigentümer im Bereich Elektrosmog ist. Die Grenzwerte der Baubiologie sind aufgrund von praktischen Erfahrungen, Krankheitsbildern und Studien entstanden, weshalb Sie auch eine echte Empfehlung darstellen. Gesetzliche Grenzwerte entziehen sich leider praktischer Fallbeispiele und unabhängiger Studien. Vielmehr wird i.d.R. die Industrie durch Grenzwerte geschützt um einen weiteren technischen Ausbau zu ermöglichen.

Wirkung elektrischer und magnetischer Felder

Elektrische Felder treten überall auf, wo eine Spannung anliegt und übertragen sich auf andere, elektrisch leitfähige Materialien. Die Stärke des elektrischen Feldes richtet sich nach der Höhe der Spannung. Elektrische Geräte senden auch ein elektrisches Feld aus, wenn sie abgeschaltet sind, sofern der Stecker in der Steckdose verbleibt. Das elektrische Feld kann nur durch vollständiges Abschalten der Spannung deaktiviert werden.

Magnetische Felder entstehen erst bei Stromfluss, also wenn tatsächlich ein Verbraucher eingeschaltet wird.

Die Stärke des magnetischen Feldes richtet sich dabei nach der Höhe des Stroms. Magnetische Felder haben die unangenehme Eigenschaft, in anderen Körpern Spannung zu induzieren. Das heißt, sie verursachen einen Stromfluss in den Körpern. Im menschlichen Körper sorgt dieser Stromfluss dafür, dass körpereigene Nervenimpulse überlagert oder verhindert werden.

Reduzierung des Esmog durch richtige Raumgestaltung

Elektrische und magnetische Felder entstehen direkt an der Leitung und sind an deren Verlauf gebunden. Eine der besten Abschirmmaßnahmen gegenüber diesen Feldern ist daher das Vergrößern der Entfernung zur Quelle. Dabei sinkt die Strahlungsintensität doppelt so schnell wie sich der Abstand vergrößert. Mit einer intelligenten Raumplanung lässt sich einiges an Elektrosmog aus der Steckdose fernhalten.

Schreibtische sollten immer mit grossem Abstand zu Elektroleitungen und Steckdosen aufgestellt werden
© Sergey Nivens / Fotolia.com

Abstand ist gut, reicht in der Regel aber nicht aus, da auch in der Decke, oft im Boden usw. Elektroleitungen verlegt sind. Das ganze Haus ist meist vom Keller bis zum Dach mit Elektroleitungen vollgestopft. Alle strahlen permanent ein elektrisches Feld aus. Stellen Sie sich nun vor in welcher Fülle von Leitungen Sie sich tagtäglich befinden und spüren Sie in sich hinein, ob dies gesund sein kann. Allein die Intuition sagt einem schon, dass diese unnatürliche Situation nicht förderlich für unsere Gesundheit sein kann. Eine sehr interessante Studie von Dr. Samuel Milham, der im Jahr 1997 den Ramazzini-Preis für seine Pionierarbeit bei der Beschreibung berufsbedingter Krebsrisiken durch elektromagnetische Felder erhielt, deckt interessante Zusammenhänge auf: Mit flächendeckender Einführung der Elektrizität in Stadt und Land stiegen, seinen Forschungen nach, seltsamerweise auch die Sterberaten und Zivilisationskrankheiten. Ein Vergleich der amerikanischen Mortalitätsraten bei verschiedenen Zivilisationskrankheiten mit dem Grad der privaten Stromversorgung zeigte unzweifelhafte Verbindungen.

Elektrosmog Abschirmung durch hochwertige Abschirmprodukte

Elektrosmog im Bereich der Niederfrequenz breitet sich überwiegend im Bereich des Kabels aus und durch Verschleppung ggf. auch weiter. Abgeschirmte Kabel, Dosen und Verteiler haben die Aufgabe, die Strahlung an ihrem Entstehungsort festzuhalten, damit sie den Menschen gar nicht erreicht. Die Wirkung derartiger Produkte wurde mit anerkannten Messverfahren nachgewiesen. Manche Produkte lassen sich ohne großen Aufwand nachrüsten, für andere jedoch sind umfangreichere Arbeiten notwendig.

Geschirmte Mantelleitung 5x2,5Abgeschirmte Kabel

Die in der Hausinstallation üblicherweise verwendeten NYM-Kabel verfügen lediglich über einen Schutz gegen mechanische Schäden und Feuchtigkeit. Spezielle Stromleitungen zur Abschirmung von Esmog hingegen sind mit einer zusätzlichen, metallischen Schirm versehen. Diese Schirm leitet die elektrischen Felder im Kabel gegen Erde ab. Alle geschirmten Kabel müssen deshalb fachgerecht geerdet werden.

Der Nachteil der abgeschirmten Kabel ist der Aufwand für deren Verlegung. Es bietet sich vielleicht an, bei einer größeren Renovierung oder einem Umbau der Elektroanlage direkt abgeschirmte Kabel zu verlegen. Auch die zugehörigen Installationsdosen sind in abgeschirmter Ausführung erhältlich. Bei einem Neubau ist der Aufwand gering und nur durch die zusätzliche Erdung der Leitungen etwas mehr als bei herkömmlicher Verlegung.

Abgeschirmte Steckdose

Das Verlegen der Stromkabel mit mehreren Verlängerungen und Verteilern ist leider in vielen Häusern gängige Praxis. Es kann zum Beispiel der Fall sein, wenn sich die einzige Steckdose im Raum an einer völlig unpassenden Stelle befindet oder der Raum kürzlich umgestaltet wurde.

Geschirmte Steckdosenleisten und Montagewinkel

Hier können abgeschirmte Steckdosenleisten zum Einsatz kommen. Besonders in Verbindung mit geschirmten Kabeln wird so eine hohe Dämpfung erreicht. Dringend empfohlen ist die abgeschirmte Steckdose zur Verteilung unter Arbeits- oder Schreibtischen, weil die Strahlung hier direkt auf den Unterleib und die Fortpflanzungsorgane einwirkt.

Netzabkoppler

Der Netzabkoppler oder Netzfreischalter ist ein Gerät, welches in der Elektroverteilung eingebaut wird und effizient gegen Elektrosmog aus der Steckdose wirkt. Er schaltet einen Stromkreis ab, wenn in diesem kein Gerät mehr aktiviert ist.

Netzabkoppler gegen Elektrosmog im eigenen Zuhause

Mithilfe einer winzigen Gleichspannung erkennt der Netzabkoppler, wenn Strom benötigt wird und schaltet wieder zu. Somit ist die gesamte Leitung von der Steckdose bis zur Elektroverteilung spannungsfrei. Verbraucher mit Standby-Modus können die Freischaltung verhindern und sollten an einer ausschaltbaren Steckdosenleiste betrieben werden.

Fakt ist: Elektrosmog aus der Steckdose wird unterschätzt

Die elektrischen und magnetischen Felder umgeben uns überall in den eigenen vier Wänden. Sie werden von den Leitungen, Steckdosen und den daran angeschlossenen Geräten ausgesendet. Besonders die magnetischen Felder haben eine große Wirkung auf die körpereigenen Prozesse und sollten vom Menschen ferngehalten werden.

Elektrosmog aus der Steckdose wird unterschaetzt
© Wellnhofer Designs / Fotolia.com

Hier hilft eine intelligente Raumplanung und eine effiziente Elektrosmog Abschirmung. Mit der Verwendung abgeschirmter Kabel und abschirmender Steckdosenleisten kann die Strahlung deutlich reduziert werden. Diese eigenverantwortliche Maßnahme muss jeder Wohnungs- und Hausbesitzer selbst in die Hand nehmen, um den viel zu hoch angesetzten gesetzlichen Grenzwerten vorzubeugen.