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Elektrosensibilität

« Ursachen und Symptome einer neuen Volkskrankheit »

Mit dem Begriff „Elektrosensibilität“ wird die unfreiwillige Wahrnehmung beispielsweise elektromagnetischer Felder bezeichnet, welche sich dann im Organismus anhand von körperlichen, psychischen oder kombinierten Symptomen bemerkbar machen können. In der Medizin hingegen wird der Begriff meist nicht genutzt oder ein derartiger Zusammenhang ignoriert. Diverse unabhängig finanzierte Studien zeigen aber sehr wohl einen deutlichen Zusammenhang auf.

Was ist Elektrosensibilität?

Die Fähigkeit, elektromagnetische Felder wahrnehmen zu können, ist keinesfalls als Vorteil zu sehen. Personen mit Elektrosensibilität entwickeln verschiedene Symptome, die von einfachem Unwohlsein, innerer Unruhe, Schlafstörungen bis hin zu weitreichenden vegetativen Störungen reichen.

Personen mit Elektrosensibilitaet leiden haeufig auch unter Schlafstoerungen
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Im Zusammenhang mit diesen Symptomen wird häufig der Begriff Elektrosmog oder E-Smog verwendet. Dieser steht für die Gesamtheit der elektromagnetischen Strahlen aller elektronischen Geräte in unserem Umfeld. Zusammengefasst wird diese Strahlungsart als „nicht ionisierende Strahlung“ bezeichnet und stellt damit das Gegenstück zu ionisierenden Strahlungen dar. Die schädliche Wirkung der ionisierenden Strahlungen, beispielsweise Röntgenstrahlung, wurde von Medizin und Wissenschaft zweifelsfrei anerkannt. Bei den elektromagnetischen Strahlungen weigert man sich bislang immer noch die Beinträchtigung von Mensch und Umwelt in den Zusammenhang zu bringen. Neue Erkenntnisse z.B. von Prof. Dr. Semm, der u.a. für die Telekom forschte, zeigen, wie durch Mobilfunkstrahlung und längere Exposition, die gleichen Schädigungen verursacht werden, wie sie auch bei der Rötgenstrahlung entstehen.

Manche Aerzte nutzen Elektrosensibilitaet fuer die Einordnung von Krankheitserscheinungen
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„Ich würde mein Kind nicht in einen Kindergarten schicken, wenn sich im Umkreis von 250 Metern eine Mobilfunkanlage befindet.“

Prof. Dr. Peter Semm, Universität Frankfurt, Forscher im Telekom-Auftrag 1998

Während dieses Krankheitsbild in der Medizin noch nicht „offiziell“ anerkannt ist, wird Elektrosmog von vielen Ärzten für die Einordnung von zahlreichen Krankheitserscheinungen verantwortlich gemacht. Durch den schnell steigenden Grad der Technisierung im privaten und öffentlichen Umfeld wäre es leichtsinnig, einen Zusammenhang zwischen elektronischen Geräten und Symptomen generell auszuschließen. Auch wenn viele Menschen, die Auswirkungen durch Elektrosmog auf ihren Körper nicht bzw. noch nicht als Beeinträchtigung empfinden, so ist aus Vorsorgegründen oft Handlungsbedarf zu empfehlen.

Wie kann Elektrosmog die Gesundheit des Menschen beeinflussen?

Der menschliche Körper ist ein komplexer Organismus, dessen vielfältige Funktionen durch das Zusammenwirken diverser biologischer, chemischer, elektrischer und physikalischer Prozesse ermöglicht werden. Ein Beispiel ist die Erwärmung der Haut infolge der UV-Strahlen der Sonne. Unsere Haut kann durch Absondern von Schweiß die auftretende Temperaturerhöhung kompensieren. Elektrische Prozesse finden beispielsweise in den Nerven statt. Die Leitung eines vom Sinnesorgan aufgenommenen Reizes zum Gehirn, beispielsweise ein von der Haut erkannter Schmerzreiz, funktioniert genau wie ein elektrischer Impuls in einer Produktionsanlage.

Elektrosmog kann die Gesundheit des Menschen beeinflussen
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Im übertragenen Sinn bedeutet dies: Ein Produktionsmitarbeiter drückt einen Knopf und eine entsprechende Bewegung wird in einer Maschine ausgelöst. Derartige Prozesse laufen in jeder Sekunde tausendfach im menschlichen Körper ab. Sie beeinflussen jede Reaktion auf äußere Einflüsse und kontrollieren jede einzelne Bewegung. Die Furcht vor Elektrosmog liegt darin begründet, dass elektrische, magnetische und elektromagnetische Strahlungen eine Vielzahl dieser Prozesse im Körper beeinflussen, indem körpereigene Signale verfälscht oder komplett überlagert werden.

„Würden Medikamente dieselben Prüfergebnisse wie Handystrahlen liefern, müsste man sie sofort vom Markt nehmen. Denn keine Firma der Welt würde Arzneimittel entwickeln, die bei Versuchstieren oder in Zellexperimenten Krebs auslösen und dann behaupten, das werde beim Menschen so schon nicht auftreten.“

Dr. Randall Huber, Umweltreferent der ÖAK

Elektrosensibilität ist allerdings durch die WHO seit 2006 eine anerkannte Krankheit. In Schweden gilt die Erkrankung unter Umständen als Schwerstbehinderung. In Deutschland ist dies bedauerlicherweise noch nicht der Fall.

Steckdosenleiste D6700 geschirmt 4-fachElektromagnetische Strahlung und deren Quellen

Klar zu trennen ist die elektromagnetische Strahlung von dem Stromfluss bei niedriger Frequenz, also der Netzfrequenz aus der Steckdose. Hierbei bilden sich getrennte elektrische Felder und magnetische Felder, die auch grundsätzlich verschiedene Eigenschaften haben. Erst bei hohen Frequenzen werden aus diesen beiden Feldern elektromagnetische Felder, die dann zur weitläufigen, kabellosen Übertragung von Signalen dienen können, weil diese nicht mehr an den Verlauf der Leitung gebunden sind. Somit stellen nahezu alle Geräte, die mittels Funk irgendeine Art von Signal übertragen, eine Quelle für Elektrosmog dar.

Elektromagnetische Strahlung durch WLAN-Router
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Die Signalquellen WLAN-Router, Smartphones und DECT-Telefone stellen hierbei nur die gängigen Geräte dar. Auch Babyphones, Bluetooth-Freisprecheinrichtungen oder kabellose Tastaturen und Computermäuse nutzen eine Form der kabellosen Kommunikation, welche auf die Nutzung elektromagnetischer Felder zur Signalübertragung zurückgreift.

Elektrosensibilität und die Symptome

Eine Schwierigkeit beim Nachweis von Schäden durch E-Smog am Menschen ist, dass die Symptomatik sehr vielfältig sein kann, da jeder Mensch teils sehr individuell reagiert. Das zeigt sich beispielsweise auch in Bezug auf andere Einflüsse, wie schlechte Ernährung, Luft, Rauchen usw. Eine individuelle Betreuung durch einen fachkundigen Arzt ist deshalb grundsätzlich immer zu empfehlen. Leiden hyperelektrosensibler Menschen reichen von Störungen wie Nervosität, Müdigkeit oder Konzentrationsstörungen bis zu körperlichen Symptomen wie Rückenschmerzen, Rötungen oder Juckreiz in Bereichen starker Strahlenbelastung. Eine Dauerbestrahlung kann weiter zu Krebs, Tumoren, ADHS bei Kindern uvm. führen. Hierzu sind zahlreiche Studien in den vergangenen Jahrzehnten durchgeführt worden, die den Sachverhalt immer mehr untermauern und konkretisieren.

„Mobilfunkwellen bringen die Gehirnströme aus dem Lot. Wir fanden nach nur 20 bis 40 Sekunden Einwirkung außergewöhnlich langsame Gehirnwellen, die lange über die Expositionszeit hinaus anhielten. Bei Kindern war der Effekt noch deutlicher als bei Erwachsenen.“

Prof. Dr. A. V. Kramarenko, Charkow 2003

Messgeraet HF 32D Gigahertz-SolutionsDas größte Problem bei einer unsichtbaren Gefahr ist dies glaubhaft nachzuweisen.

Da elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder nicht sichtbar und auch sonst nicht mit unseren Sinnesorganen wahrnehmbar sind, wird häufig auch die schädliche Wirkung geleugnet. Was man nicht sieht, kann auch leicht als nicht existent erklärt werden.

Die Belastung durch Strahlung der Elektrotechnik ist allerdings mit geeigneter Elektrosmog Messtechnik anhand von Zahlen nachweisbar und lässt, im Gegensatz zur Interpretation der Symptomatik, keine Zweifel zu.

ESMOG-Abschirmung

Wenn im Zusammenhang mit einer Elektrosensibilität Symptome festgestellt wurden, sollte eine Messung der Belastung zu Hause und in anderen Bereichen, in denen sich die Person regelmäßig aufhält, ausgeführt werden. Anhand dieser Messwerte können dann entsprechende Maßnahmen ergriffen werden.

Abschirmbaldachin Kasten Einzelbett HF NEW-DAYLITE Abschirmbaldachin Kasten Doppelbett HF NEW-DAYLITE

Da der Schutz vor E-Smog so ganzheitlich wie möglich erfolgen sollte, was mit einem gewissen Aufwand verbunden ist, machen die Maßnahmen nicht in jedem Raum Sinn. Eine Abstellkammer beispielsweise, in der niemand mehr als ein paar Minuten verbringt, braucht keine allumfassende Abschirmung mit Abschirmfarben oder Abschirmtapeten.

Die Möglichkeiten der Elektrosmog Abschirmung umfassen gleichermaßen elektrische Felder, magnetische Felder und elektromagnetische Strahlung.

Hierbei kommen verschiedene Materialien zum Einsatz, welche mit metallischen Anteilen versehen sind. Diese Metallanteile im Material wirken wie ein Spiegel auf die elektromagnetischen Strahlen und werfen diese zurück.

Abschirmende Bettwaesche aus Steel-Gray zur HF-Abschirmung

Das Angebot reicht von Abschirmstoffen über geschirmte Elektrotechnik bis hin zu Bettbaldachinen. Mit geeigneten Maßnahmen können somit unbelastete Bereiche an Orten geschaffen werden, an denen sich betroffene Personen am meisten aufhalten. Vorrangig sind hier Wohnräume und Schlafzimmer zu schützen, damit sich der Körper innerhalb dieser Bereiche von dem Elektrosmog erholen kann, welchem er an anderen Orten ausgesetzt ist.

Bei der Abschirmung ist zu erwähnen, das mit einer gewissen Vorsicht umgegangen werden sollte. Die Reflexion der elektromagnetischen Strahlung bewirkt die Abschirmung im Bereich der Hochfrequenz. Aber auch Wände, Glasflächen usw. reflektieren z.B. Mobilfunkstrahlung zu einem gewissen Anteil. Das sollte man inbesondere bei angedachten Teilabschirmungen stets gut im Auge behalten und messtechnisch eine Reflexion zurück auf den geplanten Schutzraum beachten. Eine Abschirmung nach dem Prinzip des Faradyschen Käfigs ist daher immer eine klare Empfehlung und sicher.