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Hautausschlag von Digitalfunkgeräten der Polizei

Für die interne Kommunikation nutzt die Polizei spezielle Digitalfunkgeräte, von denen nach neusten Erkenntnissen ein besonderes Gesundheitsrisiko ausgeht. Wissenschaftler aus England haben herausgefunden, dass die Strahlung unter anderem Hautausschläge, Halluzinationen und Schlafstörungen auslösen kann. Wir schauen uns näher an ob der neue Digitalfunk eine Gesundheitsgefahr darstellt.

In England gibt es bereits seit 2001 eine flächendeckende Versorgung mit Digitalfunk. Untersuchungen beweisen, dass es bereits in den ersten 6 Monaten nach der Einführung der digitalen Funkgeräte zu massiven Beschwerden der Beamten gekommen sei. Die Polizisten litten unter anderem an Übelkeit, an Schlaflosigkeit, an Hautausschlag, Zahnschmerzen und Nasenbluten. Es sind sogar 5 Fälle von Halskrebs bei den Beamten diagnostiziert worden. Die betroffenen Beamten hatten in unmittelbarer Nähe der Ladestationen der Geräte gearbeitet.

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Neue digitale Funkgeräte sollen Analoggeräte ersetzen

Beamte der Polizeidirektion in Hannover testen aktuell neue digitale Funkgeräte, die zukünftig die Analoggeräte ersetzen sollen. Die Geräte befinden sich derweil im Probebetrieb. Die Polizisten sollen sich mit der Funktionsweise vertraut machen, um einen schrittweisen Übergang der alten zu den neuen Geräten zu gewährleisten. Einen festen Termin, wann die Umstellung tatsächlich erfolgen soll, gibt es nicht. Der Testlauf mit den Digitalgeräten ist im Mai 2019 gestartet.

Erfahrungen aus England: Digitalfunk mit Gesundheitsgefahr

Aufgrund dieser beunruhigenden Entwicklungen gab das Innenministerium die „Airwave Health Monitoring Study“ in Auftrag. Das Ziel der Studie war es, zu untersuchen, ob der Einsatz des digitalen Kommunikationssystems TETRA gesundheitliche Auswirkungen auf das Polizeipersonal habe. Es handelte sich um eine Langzeitbeobachtungs-studie, die zwischen 2001 und 2018 durchgeführt wurde. An der Studie nahmen über 53.000 Menschen teil; die Polizisten stellten darunter eine eigene Untersuchungsgruppe dar. Für 26 Einsatzkräfte konnten in dieser Zeit persönliche Krankheitsfälle direkt mit der Nutzung der TETRA-Geräte verknüpft werden.

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Die Ergebnisse der „Airwave Health Monitoring Study“

Das ist die Gesundheitsgefahr durch Digitalfunk

Forscher der Universität Warwick beschäftigen sich seit dem Jahr 2003 mit den Auswirkungen der Hochfrequenzstrahlung. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass die von den Geräten ausgehende TETRA-Strahlung zu Hautausschlag, Halluzinationen, Schlafstörungen, Übelkeit, Schlaflosigkeit, Hautausschlag, Zahnschmerzen und Nasenbluten führen kann und der Digitalfunk deshalb eine Gesundheitsgefahr für Behördenmitarbeiter darstellt.

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Der Ausbau des Digitalfunks in Deutschland

TETRA ist eine leistungsstarke Kommunikationstechnologie, die es nicht nur der Polizei, sondern auch der Feuerwehr, Behörden und Organisationen erleichtert, ihre Sicherheitsaufgaben wahrzunehmen. Die Technik wird daneben auch von Industriebetrieben, Versorgern, Verkehrsunternehmen oder Sportstätten eingesetzt.

Diese digitale Funktechnologie stellt für unterschiedliche geschlossene Anwendergruppen ein Bündel von Frequenzen zur Verfügung. Das ermöglicht es den Anwendern, entweder einzeln oder in Gruppen über die jeweilige Frequenz miteinander zu sprechen. Seit vielen Jahren wird ein einheitlicher Ausbau des Digitalfunks für Behörden und Organisationen vorangetrieben. Allerdings klagen auch viele Einsatzkräfte immer wieder über ein Versagen der Geräte. Zu den häufigsten Problemen gehört eine schwankende Übertragungsrate der Daten, die weit hinter den modernen Möglichkeiten der Handyübertragung zurückbleibt.

Warum ist TETRA-Strahlung so gefährlich?

Gegenüber anderen Mobilfunktechnologien bringt der TETRA Digitalfunk eine erhöhte Gesundheitsgefahr mit sich. Tetra sendet auf einer Frequenz von 400 MHz. Diese Strahlung ist wesentlich langwelliger als der kommerzielle Mobilfunk und kann daher auch tiefer in das Körpergewebe eindringen.

Hinzu kommt, dass die Pulsung der Geräte bei 17,65 Hz liegt und damit in genau dem Bereich der beta-Wellen des Gehirns. Die Pulsung der Sendeanlagen liegt dagegen bei 70,6 Hz und damit exakt im gleichen Bereich wie die elektrische Aktivität der Muskeln. Dadurch ist es möglich, dass diese Strahlung die Funktionsweise des Organismus negativ beeinflusst. Auch medizinische Geräte wie Herzschrittmacher können durch den Digitalfunk gestört werden, was im Zweifel sogar lebensgefährliche Folgen haben kann.

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