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Zunehmender Elektrosmog beeinflusst unsere Gesundheit. Für den Menschen bestehen nachgewiesenermaßen Risiken. Aber auch Pflanzen und Tiere sind gefährdet, wie mehrere Studien belegen. Durch den gegenwärtigen Ausbau des 5G-Netzes wird die Strahlenexposition weiter steigen und damit auch das gesundheitliche Risiko. Welche Gefahren bestehen und wie Sie sich schützen können, erfahren Sie in diesem Artikel.
Waldsterben 2.0? Risiken für den Wald durch 5G-Strahlung
In jüngster Zeit schreckten Meldungen über zurückgehende Baumbestände die Öffentlichkeit auf. Erste Untersuchungen legten den Verdacht nahe, dass der Klimawandel und die ausgeprägten Trockenphasen seit 2015 hauptverantwortlich dafür seien. Neue Studien bezogen hingegen auch die Auswirkung der Mobilfunk-Technik und dessen Risiken in die Kalkulationen mit ein und kamen zu völlig anderen Ergebnissen: Die unter Federführung der Bamberger Ärztin Dr. Cornelia Waldmann-Selsam durchgeführte „Beobachtungsstudie zu Baumschäden durch Mobilfunkanlagen“ dokumentierte, dass die lebensspendenden Gewächse ihr Blattkleid viel zu früh abwerfen und somit von Jahr zu Jahr schwächer werden.
Für die Studie wurden entsprechende Hochfrequenzmessungen bei strahlungsexponierten Bäumen vorgenommen. Die Forscher schlossen aus den Ergebnissen, dass der zunehmende Elektrosmog das Immunsystem der Bäume angreift. In den Stadtzentren wären davon einige Exemplare betroffen, die in direkter Sichtverbindung zum Funkmast wachsen und damit erhöhter Strahlung ausgesetzt sind. Die Frage, wie in Zeiten von 5G die Risiken für die Umwelt minimiert werden sollen, wurde im Bundestag zuletzt im April 2019 erörtert. Mit Ausnahme der üblichen Absichtsbekundungen führte dies jedoch noch zu keinem erkennbaren Umdenken auf politischer Ebene.
5G-Risiken für die Tierwelt: Der Fall Hopper
Nicht nur auf die Flora wirkt sich die Mobilfunkstrahlung schädlich aus. Auch für die Fauna steigen die Risiken einer Beeinträchtigung durch die zunehmende Strahlung. Die Folgen der elektromagnetischen Strahlung und von Esmog für die Tierwelt müssen sehr ernst genommen werden. Mahnendes Beispiel dafür sind die Beobachtungen des Schweinewirts Josef Hopper. Er dokumentierte die zunehmende Anzahl von Missbildungen bei seinem Viehbestand, nachdem in der Nähe zu seinem Hof ein neuer Mobilfunkmast in Betrieb gegangen war – mit erschütternden Ergebnissen. Vor dem Bau des Sendemastes weist die Statistik lediglich bei 0,07 Prozent aller neugeborenen Ferkel Missbildungen aus.
Im Mai 2009 erfolgte die Inbetriebnahme des Mastes, woraufhin der Wert auf 1,2% und damit fast aufs Zweihundertfache anstieg. Die auch als „Rinderstudie“ betitelte Untersuchung der Ludwig-Maximilians-Universität München schlug ebenfalls hohe Wellen. Die Hochschule wurde 1998 vom Bayerischen Ministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen damit beauftragt, durch Mobilfunkstrahlung ausgelöste Gesundheitsrisiken für Nutztiere eingehend zu analysieren.
„Rinderstudie“: die Ergebnisse in Kurzform
Kühe, die erhöhter Strahlung ausgesetzt waren, zeigten deutliche Stresssymptome. Sie litten unter Schlafmangel und verweigerten die Nahrungsaufnahme. Außerdem war das Risiko für eine Störung der 2-Mikrokern-Produktion in den Erythrozyten (rote Blutkörperchen) deutlich erhöht. Auch das Risiko für Fehlbildungen nahm zu und die Anfälligkeit für Entzündungen stieg an. Vorausschauende Forscher wie der Biowissenschaftler Dr. Ulrich Warnke weisen zudem bereits seit 2007 darauf hin, dass die künstliche elektromagnetische Strahlung in erheblichem Maße auf die Orientierungsfähigkeit zahlreicher Vogel- und Insektenarten einwirkt. So gilt zunehmender Elektrosmog inzwischen als eine der Hauptursachen fürs weltweite Bienensterben. Inwiefern die neuen 5G-Netze diese Probleme verschärfen, ist zurzeit Gegenstand hitziger Diskussionen. Ist es jedenfalls davon auszugehend.
Risiko von Missbildungen auch beim Menschen
Spielen die gesundheitlichen Risken für Flora und Fauna in der öffentlichen Debatte leider immer noch eine Nebenrolle, so werden die Folgen von schädlicher Mobilfunkstrahlung für den Menschen zunehmend aufmerksamer von der Presse begleitet. Dies geschah zuletzt im Frühjahr 2019, als in einem Gelsenkirchener Krankenhaus innerhalb weniger Wochen drei Kinder mit stark deformierten Händen auf die Welt kamen. So war der Unterarm jeweils noch normal ausgebildet, der Handteller und die Finger waren jedoch nur vage zu erahnen. Missbildungen dieser Art treten normalerweise im Jahres-, aber nicht im Wochenrhythmus auf.
Da aus dem Raum Lyon zeitgleich ähnliche Fälle vermeldet wurden, zog man schon bald die Spezialisten der Berliner Charite hinzu, um die Ursache zu ergründen. Aus Berlin hieß es, dass das Risiko eines Neugeborenen mit körperlichen Deformationen auf die Welt zu kommen, bei lediglich 2 Prozent liegt. Missbildungen an den Extremitäten seien sehr selten und können durch Infektionen, Giftstoffe und Nährstoffmangel hervorgerufen werden.
Weil die deutschen Mütter in der Nähe von landwirtschaftlichen Betrieben wohnten, wurde das Insektengift Glyphosat schon bald als wahrscheinlicher Übeltäter eingestuft. Das damit gesundheitliche Risiken einhergehen, steht außer Frage. Doch greift der Erklärungsansatz bei den Fällen, die zeitgleich aus Lyon vermeldet wurden, nicht, da dort auch Nutztiere betroffen waren, die keinerlei Vergiftungssymptome aufwiesen. Aufmerksame Zeitgenossen verweisen daher wohl nicht ganz zu Unrecht darauf, dass die Fehlbildungen exakt zu jener Zeit auftraten, als die ersten Masten des neuen Mobilfunkstandards in Betrieb genommen wurden. Hieraus lässt sich nun noch kein endgültiger Kausalzusammenhang ableiten, aber der Vorfall mahnt zur Wachsamkeit. Die Gesundheitsrisiken der 5G-Strahlung sollten auf keinen Fall unterschätzt werden.
Wie Sie sich vor 5G-Risiken schützen
Allein im deutschsprachigen Raum haben sich inzwischen hunderte Bürgerinitiativen mit dem Ziel gegründet, den 5G-Ausbau in ihrem Wohnumfeld zu stoppen – mit ersten Erfolgen. Auch im internationalen Raum sind die 5G-Risiken nicht unbemerkt geblieben. So wurden unter anderem in Brüssel, Genf, Florenz und zahlreichen US-amerikanischen Gemeinden Petitionen gegen zunehmenden Elektrosmog eingereicht, woraufhin es auf staatlicher Seite zumindest teilweise zum Umdenken kam. Bis aber von staatlicher Seite gehandelt wird, muss jeder Bürger Vorkehrungen treffen, um gesundheitliche Risiken der Mobilfunkstrahlung zu minimieren. Das beginnt beim Hausbau. Indem man spezielle Flächenprodukte verwendet, lassen sich die hoch- und niederfrequente elektromagnetische Felder wirksam abschirmen.
Für bereits bestehende Bauten empfehlen sich indessen Fensterfolien und Abschirmfarbe mit hohem Graphit-Anteilen. Dabei ist es letztlich von sekundärem Interesse, ob die Abschirmung mit Kupfer, Silber oder eben Kohlenstoff erzielt wird. So sollte bei der Kaufentscheidung das Hauptaugenmerk der Schirmdämpfung in Dezibel (dB) gelten: In der Regel reichen 30 dB (reduziert die Strahlung um 99,9%) aus, um die gesundheitlichen Risiken zu begrenzen. Wer bereits unter Elektrosensibilität oder anderen chronischen Erkrankungen leidet, ist mit der Schirmdämpfung von 40 dB (entspricht 99.99%) aber besser beraten.
Esmog nimmt in Zukunft deutlich zu
2019 verkündete die Deutsche Telekom Ende, dass inzwischen 450 Masten des neuen 5G-Mobilfunkstandards in Deutschland installiert wurden. Damit können bereits 500.000 Kunden auf die Technik zugreifen. Für 2020 sind weitere 1.000 Masten geplant, die zunächst in den Landeshauptstädten senden sollen. Düsseldorf und Bremen sind die nächsten Ausbauorte, gefolgt von Berlin, Bonn, München, Darmstadt und Köln. Das ist aber erst der Anfang: Bis 2024 will das deutsche Telekommunikationsunternehmen mehr als 10.000 neue Mobilfunkstandorte errichten. Dass mit dem Ausbau von 5G auch Risiken verbunden sind, scheint dabei keine Rolle zu spielen.
Quellen:
https://www.computerwoche.de/a/5g-ausbau-kommt-planmaessig-voran,3336872 (Telekom-Daten)
http://www.elektro-sensibel.de/docs/Schirmdaempfung.pdf (Dämpfungstabelle)
https://stoppt-5g.jetzt/ (ziviler Ungehorsam)
http://www.der-mast-muss-weg.de/pdf/studien/Warnke_Forschungsbericht.pdf (Rinderstudie)
https://www.diagnose-funk.org/themen/mobilfunk-versorgung/umwelt-landwirtschaft/fallbeispiele/mobilfunk-schaedigungen-in-schweinezucht (Hopper-Geschichte)
https://www.mdr.de/nachrichten/panorama/neugeborene-ohne-hand-100.html (Missbildungen in Lyon und Gelsenkirchen)
http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/19/095/1909580.pdf (Bundestagsanfrage zu Baumschäden)
https://ul-we.de/wp-content/uploads/2019/05/Bäume_Bamberg.pdf (Baumstudie Dr. Waldmann-Selsam)