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Der 5G-Frequenzbereich

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Der Ausbau des 5G-Mobilfunktstandards verspricht schnelle Datenübertragung und gilt als Voraussetzung für das Internet der Dinge, Smart Homes oder selbststeuernde Autos und Busse. Potentielle Gesundheitsgefahren werden in diesem Konzert der wohlklingenden Zukunftsmusik gerne verschwiegen. Der Frequenzbereich des neuen Mobilfunkstandards nutzt Bandbereiche, die bislang gar nicht oder nur eingeschränkt benutzt wurden. Und genau darin besteht eine ganz wesentliche Ursache dafür, warum der neue Mobilfunkstadard so gefährlich für Mensch und Umwelt ist. Welche 5G-Frequenzbereiche warum besonders gefährlich sind, erfahren Sie in diesem Artikel.

Der 5G-Frequenzbereich legt ein brüchiges Fundament

Der neue Mobilfunkstandard soll den Frequenzbereich von 0,7 bis 80 GHz einnehmen. Dieses Spektrum wird in zwei unterschiedliche Bereiche unterteilt, die Frequency Range (FR) genannt werden. FR 1 umfasst den Bereich zwischen 600 Megahertz (MHz) und 6 Gigahertz (GHz) und FR 2, der im Bereich der Millimeterwellen beginnt. Derart hohe Amplituden waren bislang ausschließlich militärisch genutzt worden. Der innerstädtische Elektrosmog wird damit zweifelsohne zunehmen, wenn auch nicht im gesamten Frequenzbereich. Der Mobilfunkbranche wurden nämlich nur einzelne Bänder davon zugewiesen. So ist etwa der Frequenzbereich um 2,4 GHz für WLAN-Anwendungen reserviert.

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Der 5G-Frequenzbereich gliedert sich insgesamt in vier Abschnitte, die jeweils unterschiedliche Gesundheitsrisiken beherbergen:

  • 0,7 bis 2 GHz: Dieser Bereich wurde bereits für den Mobilfunkstandard LTE verwendet. Deswegen bestehen auch schon einige Erfahrungswerte, was die gesundheitlichen Folgen auf Mensch und Umwelt betrifft. Die dokumentierten Beschwerden reichen von leichter Übelkeit über Schlaflosigkeit bis hin zu schweren degenerativen Erkrankungen.
  • 3,4 bis 3,7 GHz: Nach den bestehenden Planungen des 5G-Frequenzbereichs soll dieses Spektrum erstmalig für den Mobilfunk genutzt werden. Besonders zu Stoßzeiten, soll in diesem Bereich gefunkt werden, um die größeren Datenmengen zu bewältigen. Experten zufolge wird dies insbesondere in Großstädten zu einer massiven Belastung führen. Schätzungen gehen davon aus, dass sich die Esmog-Belastung in solchen Stoßzeiten nahezu verdoppelt.
  • 28 bis 30 GHz: Nach den Ausbauplänen sollen in diesem Bandbereich sogenannte “smarte Geräte” miteinander kommunizieren. Relevant ist dies für das Vorhaben, ein Internet der Dinge zu schaffen. Hier werden also ausschließlich Elektrogeräte miteinander kommunizieren.
  • 40 bis 80 GHz: Die Pläne der Mobilfunkanbieter sehen auch vor, zukünftig auch diesen Bandbereich zu nutzen. Allerdings bleibt es zunächst bei einem Vorkaufsrecht. In den ersten Ausbaustufen des neuen Mobilfunkstandards wird dieser Bereich noch nicht verwendet.

Dass der Mobilfunk künftig auch sogenannten Millimeterwellen nutzen wird, ist nicht nur aus gesundheitlicher Sicht problematisch, sondern stellt auch ein technisches Problem dar. Die Wellen haben keine große Reichweite und können Wände oder andere Hindernisse nicht durchdringen.

Was zunächst danach klingt, als sei es künftig einfacher sich vor der schädlichen Strahlung abzuschirmen und vor gesundheitsgefährlichem Esmog zu schützen, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als große Gefahr.

Denn die technische Lösung dieses Problems wird zu einer Erhöhung der Strahlenbelastung insgesamt führen. Das Stichwort lautet Beamforming.

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Rohbauphase: Bayrisches Gesundheitsamt begrüßt Millimeterwellen

Bei diesem Verfahren wird die Mobilfunkstrahlung gebündelt und um bestehende Hindernisse herum gesteuert. Diese Vorgehensweise unterscheidet sich gravierend vom klassischen Übertragungsweg, der auf Breitenwirkung setzte. So wurden für einen LTE-Sender in der Regel 8 Antennenelemente eingesetzt. Im 5G-Netz werden nun teilweise mehrere hundert Einzelantennen den zentralen Sendemast einrahmen, um die gewünschte Signalstärke sicherzustellen. So entsteht insgesamt eine weitaus stärkere Zwangsexposition und höhere Strahlenbelastung.

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Darüber hinaus birgt der 5G-Frequenzbereich jenseits der 28 GHz-Marke unbekannte gesundheitliche Risiken, deren Folgen noch gar nicht abzusehen sind. Das Vorhaben, diesen Frequenzbereich zu nutzen, gleicht, was die gesundheitlichen Folgen angeht, also mehr einem großangelegten Experiment.

Dennoch liegen keine verlässlichen Forschungsergebnisse vor, auf deren Grundlage sich die Nutzung dieses Frequenzbereichs als gesundheitlich unbedenklich klassifizieren ließe.

Der Ausbau des Frequenzbereichs birgt unbekannte Risiken für Mensch und Umwelt

Spätestens seit die Weltgesundheitsorganisation WHO Elektrosmog im Mai 2011 als möglicherweise krebserregend eingestuft hat, müssten die Warnglocken schrillen und die Ausbaupläne angepasst werden. Doch die Entscheidungsträger der Mobilfunkbranche nutzen ein Schlupfloch, um gesundheitliche Risiken der Esmog-Problematik herunterzuspielen. Sie berufen sich häufig darauf, dass sich die Warnung der WHO ausschließlich auf die Nutzung von Handys bezieht, nicht aber auf die schädliche Strahlung eines Sendemastes.

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So wies das bayrische Gesundheitsamt noch im Dezember 2019 darauf hin, dass „nur die Bürger, die sich direkt im Hauptstrahl aufhalten, erhöhter Strahlung ausgesetzt werden.“ Würden die festgelegten Grenzwerte eingehalten, müssen auch keine zusätzlichen Maßnahmen zur Elektrosmog-Abschirmung erfolgen.

Sicherheit durch Abschirmprodukte

Bis es zu einem Umdenken kommt, müssen sich die Verbraucher also selbst gegen die drohenden Gesundheitsrisiken wappnen. Dieses Unterfangen gestaltet sich im öffentlichen Raum extrem schwierig. So sind Menschen, die an Elektrosensibilität leiden, bereits jetzt durch Sendemasten, Mobilfunkempfänger und WLAN-Hotspots empfindlich in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt.

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Effektiver Schutz bietet in diesem Fall nur spezielle Abschirmkleidung. Im eigenen Heim kann man die schädlichen Strahlungsquellen selbst reduzieren. Wer typische Stress-Symptome wie Konzentrationsschwierigkeiten oder Schwindelattacken aufweist, sollte zunächst alle Mobilfunkempfänger abschalten. Auch die meisten Multimediageräte haben heute eine strahlende WLAN-Schnittstelle. Deswegen kann es effektiv sein, diese Funktion zu deaktivieren.

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Wenn sich der Gesundheitszustand anschließend aber nicht deutlich bessert, sind spezielle Abschirmprodukte das Mittel der Wahl. Flächenprodukte, die sich selbst anbringen lassen, sind beispielsweise Tapeten, Fensterfolien und Wandfarben mit Abschirmwirkung. Ihre Schirmdämpfung erhalten sie durch eingearbeitete Fasern aus Edelmetall oder Kohlenstoffverbindungen.

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Um die Maßnahmen zielgerichtet planen zu können, empfehlen sich eingehende Messungen. Die für diesen Zweck im Fachhandel erhältlichen Optionen reichen von günstigen Messgeräten mit Digitalanzeige bis zum semiprofessionellen Detektor, der den Elektrosmog in seine Bestandteile aufsplittet und einzeln auflistet. Die hierdurch gewonnen Erkenntnisse bieten demnach immer etwas Interpretationsspielraum und laden zu Fehldeutungen ein. Wer völlig sicher gehen möchte, sollte die Messung daher von einem Fachmann vornehmen lassen.

5G-Frequenzplanung: Der Schutz der Menschen bleibt auf der Strecke

Geht es nach den Plänen der EU-Kommission, dann soll der europäische Mobilfunk-Datenverkehr, der über den neuen Mobilfunkstandard 5G abgewickelt wird, jedes Jahr um 22 % zunehmen. Für das Jahr 2025 kalkulieren die Anbieter mit 50 Mrd. vernetzten Elektrogeräten im Bundesgebiet. Umgelegt auf die Anzahl der Haushalte bedeutet das, dass dann in jedem Haushalt eine zweistellige Anzahl dieser Strahlungsquellen vorhanden ist. Dabei machen die privaten Haushalte aber nur einen kleinen Teil der Summe der vernetzten Elektrogeräte insgesamt aus.

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Europaweit regt sich organisierter Widerstand gegen die Pläne der Netzanbieter. Im Bundesgebiet machten vor allem die Protestbewegungen in Freiburg und Stuttgart Schlagzeilen. Immer mehr Menschen wehren sich gegen das Aufstellen von Sendemasten und gehen gegen die Standortgenehmigung juristisch vor. Die angesprochenen Maßnahmen führten schon zu ersten Erfolgen und besitzen in der Summe das Potential, das Kartenhaus der Mobilfunkbranche einstürzen zu lassen. Es bedarf dazu lediglich etwas politischem Engagement der Bürger…


Quellen:
https://tu-dresden.de/gsw/jura/jfstraf4/ressourcen/dateien/dateien/ws09/strafunt/rspr1.pdf?lang=de
https://www.esmog-shop.com/messtechnik/hf-hochfrequenz/
https://de.wikipedia.org/wiki/Elektromagnetisches_Spektrum
https://www.infineon.com/cms/de/discoveries/mobile-communication-5g/
https://www.ihk-muenchen.de/ihk/documents/Digitalisierung/Breitband/Handout-Mobilfunk(LGL).pdf
https://www.breitband-in-hessen.de/mm/5g_perspektive_dtag_publish.pdf
https://www.gigahertz-solutions.de/de/5g/frequenzen-und-messtechnik/